An sich war die Sache gut gemeint: In einigen Kantinen von VW herrscht seit geraumer Zeit tote Hose. Vor allem in der IT-City, wo viele Mitarbeiter von den Home-Office-Regelungen Gebrauch machen können, war das Betriebsrestaurant lange nicht mehr ausgelastet.

Deswegen haben sich VW und Betriebsrat eine besondere Aktion einfallen lassen, um wieder für mehr Leben in der Kantine zu sorgen. Das kam zunächst auch gut an. Auf die anfängliche Euphorie folgte aber schnell der Frust. Was war passiert?

Kantinen-Frust bei VW

So richtig wollen die Zahnräder beim neuerlichen Vorstoß von VW und Betriebsrat nicht zusammenfinden. Seit Anfang Oktober haben auch Werksrentner die Möglichkeit, in der Kantine „N@twork“ in der IT-City zu Mittag zu essen (wir berichteten). Theoretisch zumindest. An der Praxis scheitert die Aktion leider noch zu oft, wie jetzt aus einem Bericht der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) hervorgeht.

An sich sollten mit der Aktion zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Zuvor hatten sich die Werksrentner gerne in der Kantine im Bürozentrum Nord getroffen. Als diese dann dicht gemacht wurde, gab es erstmal keine Ausweichmöglichkeit für die Ex-Mitarbeiter. Im „N@twork“ sollten sie also wieder einen Treffpunkt bekommen und gleichzeitig wieder für etwas mehr Betrieb sorgen.

Großes Interesse an VW-Aktion

Das Interesse sei jedenfalls groß, schreibt die WAZ. Mittlerweile mache sich aber auch der Frust breit. Die Ex-Mitarbeiter kritisieren dabei vor allem den hohen bürokratischen Aufwand. Um durch das Drehkreuz in der IT-City zu kommen, brauchen die Rentner zum Beispiel eine spezielle Rentner-Karte – und die müsse erstmal beantragt werden, so der Bericht weiter.

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Das führt darüber hinaus dazu, dass die Ehe-Partner der Werksrentner nicht mit in die Kantine dürfen. Sie bekommen eine solche Karte nämlich nicht und kommen entsprechend auch nicht durchs Drehkreuz. Aus Sicht von VW geht es aber nicht anders, weil sich das „N@twork“ auf dem Werksgelände befindet. Deswegen richte sich das Angebot auch nur an Werksrentner, erklärt der Konzern gegenüber der WAZ.

In der alten Kantine im Bürozentrum Nord waren die Regeln wesentlich entspannter – und der ein oder andere Ex-Mitarbeiter wünscht sich bestimmt die gute alte Zeit zurück.