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Karstadt in Braunschweig vor dem Aus – „Viele waren den Tränen nahe“

Der Schock über das Karstadt-Aus in Braunschweig sitzt noch immer tief. Besonders die Mitarbeiter können die Entscheidung kaum fassen.

Karstadt Braunschweig
© News38

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Die Nachricht über das Karstadt-Aus in Braunschweig schlägt in der Löwenstadt hohe Wellen – denn die Filiale in der Schuhstraße schreibe schwarze Zahlen. Trotzdem hat Galeria beschlossen, den Standort ab Januar 2024 dicht zu machen und die Mitarbeiter vor die Tür zu setzen.

Doch die Schließung einfach hinnehmen, das möchten in Braunschweig offenbar die Wenigsten (mehr hier). Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) setzt sich für die Karstadt-Rettung ein, Verdi findet, dass das Aus eine „absolute Fehlentscheidung“ ist. Besonders bei den Mitarbeitern sitze der Schock tief.

Karstadt in Braunschweig schließt – Mitarbeiter schockiert

Für die Mitarbeiter der Karstadt-Filiale war die Nachricht „eine große Überraschung“, wie Marc Jäger von Verdi gegenüber News38 erzählt. Überraschend deshalb, weil Karstadt schwarze Zahlen schreibe und vor einiger Zeit sogar zu einer „Showcase“-Filiale modernisiert werden sollte.

+++ Karstadt in Braunschweig macht dicht! Eine Ära geht zu Ende – „Drastischer Einschnitt“ +++

„Viele Kolleg:innen waren den Tränen nahe, denn teilweise arbeiten sie seit Jahrzehnten in diesem Betrieb und haben in der Belegschaft eine zweite Familie“, so Jäger weiter. Doch bei aller Traurigkeit mache sich auch Wut breit. Seit Jahren würden Mitarbeiter auf Geld verzichten, um Galeria Karstadt Kaufhof zu erhalten. Doch jetzt soll ausgerechnet die Belegschaft „den Kopf dafür hinhalten“.

Karstadt-Mitarbeiter in Braunschweig zu Kundgebung aufgerufen

Für Verdi ist „die Entscheidung eine absolute Fehlentscheidung.“ Seit 130 Jahren ziert Karstadt die Braunschweiger Innenstadt. Dass trotz schwarzer Zahlen das Aus verkündet wurde, zeigt für die Gewerkschaft „keine unternehmerische Weitsicht.“ Außerdem hätte das Unternehmen zu spät gehandelt.

Denn die hohen Sanierungs-Kosten des BraWo-Gebäudes, an denen der Erhalt der Karstadt-Filiale letztlich scheitern solle, hätten nach Verdi-Meinung durch rechtzeitiges Handeln verhindert werden können. Bürgermeister Thorsten Kornblum setzt sich für eine Einigung zwischen Volksbank und Galeria ein und fordert eine Gesprächs-Runde.


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Eine weitere Befürchtung: Die Karstadt-Schließung könne einen „Domino-Effekt“ nach sich ziehen und das Ladensterben in der Braunschweiger Innenstadt weiter befeuern. Für Verdi steht fest: „Wir lassen da niemanden im Stich.“ Deshalb soll es am Samstag (18. März) zwischen 12 und 14 Uhr eine Kundgebung vor dem Karstadt-Haupteingang geben.

Es soll ein „Zeichen für die Neuverhandlungen“ gesetzt werden. Alle Mitarbeiter werden aufgerufen, in ihrer Mittagspause an der Kundgebung teilzunehmen, Braunschweiger und Menschen aus dem Umland könnten sich ebenfalls dazugesellen und sich solidarisch zeigen.