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Wolfsburg: Wollte ein 18-Jähriger zwei Freunde umbringen? „Überall war Blut“

Ein 18 Jahre junger Mann steht in Braunschweig vor Gericht. Die Tat, die ihm vorgeworfen wird, gleicht einer Szene aus einem Psycho-Thriller.

Braunschweig
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Ein schockierender Fall erschüttert Wolfsburg: Ein 18-jähriger Mann muss sich vor Gericht verantworten, weil er versucht haben soll, seinen besten Freund und dessen 13 Jahre alte Freundin zu ermorden. Doch was ihm genau vorgeworfen wird, macht sprachlos.

Wolfsburg: Ihm wird eine perfide Tat vorgeworfen

Wie die Anklage vor dem Landgericht Braunschweig darlegt, soll der junge Mann das Paar sowie weitere Freunde zu einer Party in die elterliche Wohnung in Wolfsburg eingeladen haben.

Doch dann folgte ein perfider Plan: Laut Anklage wies er den anderen Gästen, denen er zum Teil Schlaftabletten verabreichte, sowie dem Paar, getrennte Schlafräume zu. Danach soll der junge Erwachsene versucht haben, seinen 18 Jahre alten Freund sowie die 13-Jährige mit dem Jagdmesser seines Vaters zu töten. Beide sollen nichtsahnend geschlafen haben.

Prozess ist auf acht Tage angesetzt

Am Donnerstag (13. April) begann der Prozess gegen den Angeklagten, der bereits seit Monaten in Untersuchungshaft sitzt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der junge Mann die Tat im Zustand verminderter Schuldfähigkeit verübte. Er soll psychische Probleme haben. Am ersten Prozesstag wurde nach Angaben der Gerichtssprecherin zunächst die Anklageschrift verlesen.

Der 18-Jährige selbst schwieg im Gericht. Sein Verteidiger berichtete aber, dass der 18-Jährige sich gegenüber einer Gutachterin geäußert habe. Er habe eingeräumt, die Verletzungen herbeigeführt zu haben. Die Tat sei aber nicht geplant gewesen.

Wer hingegen am ersten Prozesstag zu Wort kam, waren die Opfer, berichtet die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“. „Als ich aufgewacht bin, war überall Blut“, erinnert sich die heute 14-Jährige. „Ich war verwirrt und bin ins Wohnzimmer gegangen. Dort habe ich meinen Freund gesehen. Ich habe nichts gehört, daher habe ich auch die ganze Zeit geweint.“

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Das mögliche Motiv für den versuchten Doppelmord: Der junge Mann soll sich von seinem besten Freund, den er 2018 kennenlernte, vernachlässigt gefühlt und zudem unter der Trennung von seiner eigenen Freundin gelitten haben. Insgesamt sind acht Prozesstage angesetzt. Das Urteil könnte nach dieser Planung am 26. Mai gesprochen werden.


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Die schockierende Tat des 18-Jährigen hat sicherlich bei den anderen Partygästen und ihren Familien tiefe Spuren hinterlassen. Die Frage nach dem Warum bleibt offen, während die Prozessbeobachter in Braunschweig weiter auf die Aufklärung des unfassbaren Verbrechens warten. (mit dpa)