Tierisch was los in Niedersachsen – und das dürfte nicht jeden freuen. Denn Forscher gehen davon aus, dass sich aufgrund der Wetter-Entwicklungen fiese Blut-Monster immer weiter bei uns ausbreiten.
Die Rede ist von Kriebelmücken. Die höheren Temperaturen könnten dazu führen, dass es kürzere Entwicklungszeiten gibt und somit mehrere Generationen pro Jahr auftreten können, sagt ein Forschungsteam der Goethe-Universität und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt. Doch sind die Kriebelmücken gefährlicher als die „normalen“ Stechmücken? Das haben Mike Reich und Tanja Stegemann vom Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig im Gespräch mit News38 erklärt.
Wetter in Niedersachsen bringt fiese Viecher-Plage
Wie unterscheidet man Kriebelmücken von normalen Stechmücken?
Kriebelmücken sind nur 2 bis 6 mm groß und gehören (auch wenn der Name anderes vermuten lässt) zu den Fliegen (Brachycera), weshalb sie im Vergleich zu den schlankeren Mücken (Nematocera) auch eher gedrungen und plump wirken.
Was passiert beim Biss einer Kriebelmücke?
Kriebelmücken haben scharfe Beißzähne. Sie beißen in die Haut eine kleine Wunde und injizieren ein Sekret, das sowohl die Einstichstelle betäubt als auch die Blutgerinnung hemmt. Es sammelt sich etwas Blut an, welches dann abgesaugt wird. Dies geschieht nur durch die Weibchen.
+++ Wetter in Niedersachsen: Experte spricht Klartext – „Das Gegenteil ist der Fall“ +++
Warum sind die Folgen eines Bisses der Kriebelmücke heftiger als die einer Stechmücke?
Die Wunde, die hinterlassen wird, ist grundsätzlich größer als beim Stich einer Stechmücke und meist als roter Punkt erkennbar. Oft gelangen durch Kratzen noch Bakterien in die Wunde, die zu Infektionen führen. Außerdem entstehen oft Blutergüsse durch das gerinnungshemmende Sekret der Kriebelmücke.
Wie kann man die Biss-Stelle behandeln?
Am besten erst einmal die Wunde kühlen und desinfizieren. Anti-allergisches Gel, juckreizstillende Salben o. ä. können aufgetragen werden und ganz wichtig – nicht kratzen, um Infektionen vorzubeugen!
Mehr News:
Wie schützt man sich gegen Kriebelmücken? Welche Mückenschutzmittel sind am effektivsten? Zu welchen Tageszeiten und an welchen Orten sind die Mücken besonders aktiv?
Kriebelmücken fliegen nicht in Wohnungen oder Gebäuden, sie kommen vor allem in der Natur in der Nähe von Fließgewässern, wie Flüssen und Bächen, vor. Grundsätzlich sind sie eher an Weidevieh, Kühen und Pferden als an Menschen interessiert. Lange Kleidung und geschlossene Schuhe sind ein guter Schutz, da sie Stoff nicht durchdringen können. Normales Mückenschutzmittel ist effektiv.
Da die Larven sich besonders gut bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit entwickeln, treten sie in heißen und schwülen Sommern auch vermehrt auf. Sie treten zwar zu allen Tageszeiten auf, sind aber in der Abend- und Morgendämmerung besonders aktiv.
Ist der Biss einer Kriebelmücke gefährlich?
Die in Deutschland vorkommenden Arten übertragen glücklicherweise keine Krankheiten, allerdings können neben Allergien auch Infekte, bis hin zu Blutvergiftungen auftreten. Wer nach einem Biss Fieber, Schüttelfrost oder Herzrasen hat, sollte unbedingt einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen.