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Niedersachsen: Besonderes Naturspektakel am Himmel! Du kannst es nur zweimal im Jahr sehen

Mit der kalten Jahreszeit geht auch ein besonderes Naturspektakel einher. In Niedersachsen kannst du es bald beobachten.

Niedersachsen
© IMAGO/Westend61

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Über Niedersachsen bahnt sich ein besonderes Spektakel am Himmel an. Dabei hast du nur zwei Mal die Chance es zu sehen – und zu hören.

Wer sich den Natur-Trubel nicht entgehen lassen möchte, sollte die Augen offen halten. Die nächste Möglichkeit bekommst du erst im nächsten Jahr.

Niedersachsen: Zehntausende haben sich versammelt

Das Spektakel bahnt sich so langsam an: Zehntausende Kraniche haben sich schon im Nordosten von Deutschland versammelt, unter anderem auch auf Rügen. Mit dem anbahnenden Herbst und den kürzer werdenden Tagen machen sich auch die Vögel auf den Weg gen Süden, wie Günter Nowald, Leiter des Kranichzentrums Groß Mohrdorf beim Naturschutzbund (Nabu) der Deutschen Presseagentur (dpa) erklärte.

„Jetzt im September kommen auch Kraniche aus skandinavischen und osteuropäischen Brutgebieten hinzu, die in Deutschland rasten“, so Nabu-Experte Nowald. Die maximale Zahl sei im ersten Oktoberdrittel zu erwarten. Allein an den Plätzen des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft hielten sich dann 60.000 bis 90.000 Tiere auf.

„Weit über 300.000 Kraniche überfliegen Deutschland“

Die Vögel sind über einen Meter groß und bilden im Flug eine V-Formation. Die erfahrensten und kräftigsten Tiere führen den Zug dabei in der Spitze an. Außerdem besonders: Die Kraniche geben dabei ein lautes Tröten von sich, das weit zu hören ist.

Schon bald kannst du Tausende Kraniche auch über Niedersachsen sehen, wie der Nabu weiter erklärt. Der Zug führt die Vögel außerdem über Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. „Weit über 300.000 Kraniche überfliegen Deutschland“, so Nowald weiter.

Kraniche kommen im Frühling wieder

Zwei Mal im Jahr kannst du das Naturspektakel am Himmel sehen. Zum einen, wenn die Kraniche im Frühling wieder aus dem Süden zurückkommen und zum anderen im Oktober, wenn sie sich auf den Weg in die Wärme machen. Bei ihrem Flug nach Frankreich, Spanien und teils auch Nordafrika legen die Vögel Pausen auf den meist seit vielen Generationen etablierten Rastplätzen ein. Beliebt sind Flachwasserzonen, die nachts Schutz vor Raubtieren wie Füchsen bieten.


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Das Gute: Weil es immer wieder heftig geregnet hat, seien die Wasserstände in den Feuchtgebieten so hoch, dass die Kraniche gut vor Raubtieren geschützt sind. Denn Fuchs und Co. kommen durch den höheren Pegel schlechter an die Eier.

Eine schlechte Nachricht gibt es aber trotzdem noch: Durch den Klimawandel und trockenen Phasen verschlechtert sich die Lage für die Vögel auf langfristige Sicht: „Prognosen zufolge könnte es den Kranich in Deutschland in hundert Jahren als Brutvogel nicht mehr geben“, heißt es weiter. Deutschland würden die Kraniche wohl nur noch zur Überwinterung nutzen und weiter nach Norden ziehen. (mit dpa)