In Salzgitter entsteht ein ganzer Wohnhof mit vielen neuen Wohnungen, einigen Gewerbeflächen und einem Außenbereich mit Freiflächen und Ruhezonen.
Doch all das hört sich für die Menschen aus Salzgitter nur schön an, denn es gibt einen Haken, der die Einwohner zur Weißglut bringt.
Salzgitter: „Neubauoffensive mit Augenmaß“
Zugegeben, er sieht schick aus, der neue Wohnhof der Wohnungsbaugesellschaft Salzgitter. An der Thiestraße in Salzgitter-Lebenstedt entstehen bis Anfang 2023 31 Mieteinheiten, darunter fünf Stadthauswohnungen.
Mit zwei bis vier Geschossen nicht allzu groß, hebt sich der Wohnhof nur aufgrund des „Maisonettestil“ von den Nachbargebäuden ab. Ziemlich deutlich wird also die städtische Mission hinter dem Gebäudekomplex – der Bau von „zeitgemäßem, attraktivem, hochwertigem und nachhaltigem Wohnraum“.
Fakten zur Stadt Salzgitter:
- Eine Großstadt im nördlichen Harzvorland
- Besteht in der jetzigen Form seit 1942
- Die Stadt hat über 100.000 Einwohner (103.866 am 31. Dezember 2020)
- Es gibt sieben Ortschaften mit 31 Stadtteilen
- Der deutsche Stahlkonzern Salzgitter AG hat hier seinen Sitz
Die Adjektive stehen für den Charakter der strategischen Offensive der Stadt mit dem Titel „Neubauoffensive mit Augenmaß“. Darunter fällt nun auch das angesprochene Bauprojekt. Doch den Bürgern von Salzgittern fehlt bei diesem Projekt genau das: Augenmaß.
Salzgitter: „Was bringen schöne Wohnungen, wenn…“
In den sozialen Netzwerken äußern die Menschen ihren Unmut gegenüber dem Neubauprojekt und äußern Zweifel gegenüber dem städtischen Ziel der „Zukunftssicherung der Stadt“.
Ein Mann fragt sich, was die schönen Wohnungen den Menschen bringen, wenn sich viele diese gar nicht leisten können. Den Menschen schlagen die Preise für die 65 bis 125 Quadratmeter großen Wohnungen ordentlich auf den Magen.
Die Wohnungen sind „einfach zu teuer“, schrieb eine Frau im Netz. „Nichts für Otto Normalverbraucher“, ergänzte eine weitere. Entsetzt nehmen die Menschen die immer weiter steigenden Mieten war und fragen sich, wie derartiger Wohnbau überhaupt zukunftssicher sein soll, wenn er nicht bezahlbar ist.
Salzgitter: Wohnungsbaugesellschaft in der Kritik
In der Kritik steht allemal Politik und insbesondere die Wohnungsbaugesellschaft Salzgitter. Bei weiterem Bau derartiger Wohnungen wird befürchtet, dass die Preise schon bald in keiner „vernünftigen“ Neubauwohnung mehr finanziell tragbar sein werden.
Im Aufsichtsrat der Gesellschaft sitzt auch Oberbürgermeister von Salzgitter, Frank Klingebiel. Von ihm fordern die Bürger gerade bei aktuell steigenden Preisen auf dem Verbrauchermarkt „mehr Zusammenhalt“ und mehr bezahlbaren Wohnraum.
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Mietpreise zwischen 786 Euro für 64 Quadratmeter und 1.689,50 Euro für 115 Quadratmeter für Wohnungen im „Wohnhof Thiestraße“ (laut Wohnfinder360) sind den Bürgern zumindest eindeutig zu viel.