Veröffentlicht inBraunschweig

Braunschweiger Gastronom alarmiert: „Wer jetzt den Kopf hängen lässt, säuft ab“

Viele Braunschweiger Restaurant befürchten eine heftige Preisklatsche im nächsten Jahr. Im News38-Gespräch wird ein Gastronom jetzt deutlich.

Leere Plätze im Restaurant
© imago images/MiS

Wie gesund ist scharfes Essen?

Diese gesundheitlichen Benefits sowie Gefahren bietet scharfes Essen.

Das Zittern geht weiter für die Braunschweiger Gastronomen! Ab dem kommenden Jahr könnte eine heftige Preisklatsche auf sie zukommen, die für viele Betriebe faktisch das Aus bedeuten könnte. Noch kann die Ampel-Koalition reagieren. Aber die Uhr tickt.

Wie Braunschweiger Gaststätten die Änderungen treffen könnte, berichtet Lars Nussbaum, Geschäftsführer des Braunschweiger Restaurants „Genusstresor am Bankplatz“, in einem Interview mit News38.

Erhöhung trifft viele Gastronomen

Viele Gastronomie-Betriebe und Kunden blicken mit Sorge auf das kommende Jahr. Grund dafür ist die bevorstehende Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants, die die Gastronomen in eine ziemliche Zwickmühle bringt: Die Preiserhöhung auf die Kunden abwälzen wollen viele nicht. Selbst die Teuerung zu schlucken, kommt aber für die meisten nicht in Frage.

Im Zuge der Belastungen der Corona-Pandemie wurde die Mehrwertsteuer für die Gastronomie auf 7 Prozent gesenkt. Die Maßnahme wurde auch nach der Pandemie weiter beibehalten. Eine Erhöhung – so das Argument damals – hätte so einige Betriebe vor ihr Aus gestellt. Nun heißt es, dass SPD, Grüne und FDP sich darauf verständigt hätten, dass ab nächsten Jahr wieder der normale Steuersatz von 19 anstatt 7 Prozent gilt. Klar, dass sich da viele Betriebe auch in Braunschweig Sorgen machen.

Braunschweiger Gastro „steht Wasser bis zum Hals“

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga geht davon aus, dass durch die höheren Kosten allein in Niedersachsen rund 1.000 Gaststätten schließen müssen. Eine Befürchtung, die von etlichen Gastronomen aus der Löwenstadt geteilt wird. Mehr denn je bedeutet diese Änderung jetzt für einige von ihnen mehr Arbeit. „Ärmel hochkrempeln, weiter fleißig sein und flexibel bleiben“, sagt Geschäftsführer des „Genusstresor am Bankplatz“, Lars Nussbaum, zu dem, was im kommenden Jahr auf ihn und seine Mitarbeiter zukommt.

Seiner Ansicht nach kommen wir wohl nicht mehr an den steigenden Kosten vorbei. Die Leidtragenden sind dann Kunden und Gastronomen gleichermaßen. Warum genau jetzt die Mehrwertsteuer für die Gastronomie wieder angehoben werden soll, kann er aber nicht ganz nachvollziehen. „Der Gastro-Branche steht das Wasser kostentechnisch schon seit längerem bis zum Hals“, merken auch er und seine Mitarbeiter im Restaurant. Den Mut verlieren will er jetzt aber nicht. Denn, „wer jetzt den Kopf hängen lässt, säuft ab“, sagt er News38. Vor einige Herausforderungen wird der Braunschweiger Gastronom aber trotzdem gestellt

Gastro-Gewerbe steht vor Preiserhöhungen

Seine Preise würde der Restaurant-Besitzer am liebsten gar nicht weiter anheben. Er findet, hier ist das Preis-, Leistungsverhältnis schon auf einem guten Niveau. Trotzdem machen es gestiegene Kosten für die Bezahlung der Mitarbeiter und dem Kauf von Waren schwierig für Gaststätten wie seine, die aktuellen Preise zu halten. Um die Preise für seine Kundschaft möglichst nicht anheben zu müssen, versucht er neue Einkunftsquellen wie Veranstaltungen und Caterings im privaten und gewerblichen Bereich zu finden.


Mehr News:


Ganz einfach werden die nächsten Monate für viele Gastronomen wohl nicht werden. Wichtig für Nussbaum ist es, seinen Kunden ein Verständnis für die aktuelle Situation der Gastronomie-Betriebe zu vermitteln. Nach dem Motto: Die nächsten Wahlen kommen bestimmt. Am wichtigsten ist für ihn aber auch, dass Braunschweiger weiter in lokalen Geschäften Essen und Trinken gehen.