Der zweite Prozesstag um den Maddie-Verdächtigen Christian B. startete in Braunschweig mit Zoff. Einem Anwalt ist dabei der Kragen geplatzt (wir berichteten).
Doch daneben offenbarte die Anklage grausame Tat-Details, die nichts für schwache Nerven sind. Umso gruseliger ist während der Verlesung im Braunschweiger Landgericht das Verhalten von Christian B.
Braunschweig: „Das ist Vergewaltigung!“
Drei schwere Vergewaltigungen und zwei Mal Kindesmissbrauch – harter Tobak, dem sich Christian B. bis Juni stellen muss. Unter anderem soll er Hazel B. am 16. Juni 2004 in ihrem Apartment in Praia de Rocha in Portugal anal vergewaltigt haben – mehrfach. Dabei habe B. sein Opfer ausgepeitscht, sie zum Oralverkehr gezwungen.
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Als sich die junge Frau fast übergeben musste, soll Christian B. aggressiv reagiert haben. An den Haaren habe er die nackte Frau durch die Wohnung gezogen. Nebenbei sei immer eine Video-Kamera gelaufen. Anschließend flüchtete er über den Balkon. Hazel B. habe zwischendurch Todesangst gehabt. Der Maddie-Verdächtige habe sie mit einem Messer bedroht. Hazel B. meldete sich Jahre später bei der Polizei, weil sie Christian B. im TV wiedererkannte.
Auch eine mindestens 14-jährige Deutsche soll B. zwischen dem 28. Dezember 2000 und dem 8. April 2006 in seiner Wohnung auf brutale Weise oral missbraucht haben. Die Attacke sei dabei so heftig gewesen, dass sich die Jugendliche tatsächlich erbrechen musste. Eiskalt habe B. daraufhin gesagt: „Jetzt versaust du meinen ganzen Teppich.“ Auch sie habe der Maddie-Verdächtige ausgepeitscht und gefilmt. Das Mädchen habe ihn angeschrien: „Das ist Menschenraub. Das ist Vergewaltigung!“ Zeugen hätten die Tat auf Video gesehen – der genaue Tat-Zeitpunkt und auch wer das Opfer ist, weiß die Staatsanwaltschaft deshalb nicht.
Gleiches gilt für die Vergewaltigung einer Seniorin. Sie soll zwischen 70 und 80 Jahre alt sein – auch sie habe B. zwischen dem 28. Dezember 2000 und dem 8. April 2006 nachts überfallen. Mit einer Sturmmaske sei er in ihre Ferienwohnung eingebrochen. Er habe sie gefesselt, ihr anschließend eine Taucherbrille aufgesetzt, die mit grüner Farbe beschmiert gewesen sein soll. So konnte das unbekannte Opfer nichts sehen. Er soll ihr mit einer Peitsche 20 Mal ins Gesicht und auf den Körper geschlagen haben. Auch diese Tat habe er gefilmt, wie Zeugen bei der Polizei aussagten.
Christian B. verzieht keine Miene – und schweigt
Die Liste, der kaum auszuhaltenden Vorwürfe, geht allerdings noch weiter. Ein zehnjähriges Mädchen habe B. 2003 an einem Felsloch in Portugal aufgelauert. Er habe sich ihr Handgelenk gepackt und die Hand an seinen Penis gelegt. Das Mädchen lief daraufhin erschrocken weg.
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Vor einer Elfjährigen habe der Maddie-Verdächtige 2017 während des sogenannten Schneckenfestes in Portugal masturbiert. Nackt und nur mit Schuhen bekleidet, soll er mit dem Mädchen Blickkontakt gehabt haben, während es auf einer Schaukel saß. Er habe gewusst, dass das Mädchen noch ein Kind war – und sich dann selbst befriedigt. Auch dieses Opfer sei dann erschrocken zu ihrem Vater gelaufen.
Während die grausamen Vorwürfe vorgelesen werden, verzieht Christian B. keine Miene. Teilnahmslos sitzt er zwischen seinen Verteidigern, stützt zwischendurch seinen Kopf auf die linke Hand, starrt ins Leere. Teilweise wirkt er wie versteinert, bewegt sich minutenlang gar nicht. Zu den schweren Anschuldigen will sich Christian B. nicht äußern. Nicht ganz überraschend. Sein Anwalt Friedrich Fülscher offenbarte News38 schon vor Prozess-Beginn, dass er seinem Mandaten rät zu schweigen.
Nächster Verhandlungstag in Braunschweig ist der 1. März.