Im Vergewaltigungsprozess gegen den im Fall Maddie mordverdächtigen Christian B. fahren dessen Verteidiger in Braunschweig schwere Geschütze auf.
Sie wollen die Glaubwürdigkeit des bisher wichtigsten Zeugen erschüttern. Und auch ein früherer Ermittler rückt in Braunschweig in den Fokus.
Braunschweig: Verteidiger in der Offensive
Hauptzeuge Helge B. hatte ausgesagt, auf zwei Videos mit Vergewaltigungsszenen den angeklagten Christian B. erkannt zu haben. Für die Verteidiger sind die Aussagen des 53-Jährigen schlichtweg Lügen. Das wollen sie beweisen: Anwalt Friedrich Fülscher beantragte am Mittwoch (10. April) im Landgericht Braunschweig, weitere Personen zu vernehmen.
Braunschweig: Wirbel um brutale Videos
Belastungszeuge Helge B. will zwei der angeklagten Vergewaltigungen auf Videokassetten, die er aus B.s Haus entwendet haben will, gesehen haben. Er sagte vor Gericht auch aus, dass er die Aufnahmen mehreren Personen gezeigt habe. Neben einem weiteren Zeugen, der auch schon vor Gericht gehört wurde, will er die Aufnahmen einer Barbesitzerin in Portugal gezeigt haben. Christian B.’s Verteidiger kündigte an, dass diese Frau, dem vor Gericht vehement widersprechen werde. Das hatte sie auch schon in einem Fernsehinterview getan. Darüber hinaus will der Anwalt einen ehemaligen Ermittler in Braunschweig vernehmen lassen, der bestreiten soll, jemals von dem Belastungszeugen kontaktiert worden zu sein.
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Dem 47-jährigen Christian B. werden in dem Braunschweiger Prozess drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern in Portugal vorgeworfen. Das Verfahren wird von internationalen Medien begleitet, weil der mehrmals vorbestrafte Sexualverbrecher im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine McCann unter Mordverdacht steht. Der Fall Maddie ist aber nicht Gegenstand der aktuellen Verhandlung. Es gilt die Unschuldsvermutung. Das Verfahren wird am Freitag, 12. April, fortgesetzt. (dpa)