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Tierheim Braunschweig: Chefin überrascht mit Aussage über abgegebene Tiere! „Gehört Mut dazu“

Die Tierheime werden immer voller – auch in Braunschweig. Chefin Verena Geißler hat jetzt mit einer Aussage überrascht, die vielleicht nicht alle teilen.

Tierheim Braunschweig
© News38

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Für viele ist es ein Ding der Unmöglichkeit: Besitzer, die ihre Tiere einfach im Tierheim abgeben. Die Geschichten häufen sich und sorgen gerade in den sozialen Medien für viel Wut und Trauer.

Tierheim-Chefin Verena Geißler hat dabei im News38-Gespräch ein überraschendes Geständnis gemacht. Dabei zeigt sie für Menschen, die diesen Schritt in Braunschweig gehen, Verständnis.

Tierheim Braunschweig: „Leute, die sich in einer Notsituation befinden“

Die Tierarztkosten sind in den letzten Jahren explodiert. Immer mehr Menschen können die Rechnungen für ihren Hund oder ihre Katze nicht mehr bezahlen. „Wir haben in der letzten Zeit doch sehr häufig Tiere, die sehr alt und krank sind“, erzählt die 42-Jährige im News38-Gespräch. Die Fälle häufen sich, in denen Besitzer vor der Tür im Biberweg stehen und ihre Tiere abgeben müssen. Nicht nur aus finanziellen Gründen.

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Doch wie findet Verena Geißler diese Entwicklung eigentlich? „Es ist immer zweierlei“, antwortet die Tierheim-Leiterin. Denn die Tiere seien vielen Leuten nicht egal – ganz im Gegenteil. „Oft sind es Leute, die sich in einer Notsituation befinden und die sich nicht anders zu helfen wissen.“

Tierheim Braunschweig
Verena Geißler ist die Tierheimleiterin in Braunschweig. Das Schicksal von Katze Lilly geht ihr besonders nahe. Foto: News38

Häufig habe sie Menschen bei sich im Tierheim sitzen, die „bitterlich weinen“ oder „fast zusammenbrechen“. Denn das Schicksal ist manchmal eben tatsächlich ein mieser Verräter. Alte Leute müssten häufig ihr Tier abgeben, weil sie ins Pflegeheim müssen. Ein Neugeborenes hat vielleicht eine Allergie gegen die Katze. Da bleibt dann nur noch die drastische Konsequenz, das Tier abzugeben.

Psychische Belastung in beiden Fällen

„Ich finde, dass da auch eine Menge Mut dazu gehört, dass zu äußern und zu offenbaren“, so Verena Geißler. Oft rufen die ehemaligen Besitzer im Braunschweiger Tierheim an, erkundigen sich fast täglich nach ihrem Tier. Gerade die „menschlichen Schicksale“ machen der Leiterin Probleme. „Ist schon nicht immer ganz einfach. Das ist auch psychisch belastend.“


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Manche Menschen würden sehr darunter leiden ihr Tier abzugeben. „Man darf im Tierschutz nicht immer nur das Tier sehen“, so Geißler. Natürlich tue man das in Braunschweig auch, „aber es gibt auch menschliche Schicksale dahinter.“

Gar kein Verständnis hat die 42-Jährige allerdings, was die andere Seite betrifft. „Es gibt natürlich auch die, die das auf sehr schäbige Art und Weise machen und ihre Tiere aussetzen und irgendwo anbinden, wo sie kaum einer finden kann“, weiß die 42-Jährige. Und auch das belaste: „Das mache natürlich eine gewisse Wut, wenn Menschen so mit Lebewesen umgehen.“

Sie findet: „Haustiere sollten so wertig sein, wie ein Familienmitglied.“