Nach der blutigen Terrortat mit drei Toten und mehreren Verletzten in Solingen herrscht weiterhin große Betroffenheit – auch die Braunschweiger machen sich Gedanken.
Zumal hier in ein paar Tagen ja schon das Braunschweiger Magnifest über die Bühne gehen soll.
Braunschweiger Polizei erschüttert
Tausende Menschen werden vom 6. bis 8. September zum Magnifest erwartet. Drei Tage lang soll im Magniviertel ausgelassen gefeiert werden. So wie es auch in Solingen sein sollte – bis ein Attentäter eiskalt mit einem Messer auf die Besucher losging. Die unfassbare Tat geht auch an Braunschweig nicht spurlos vorbei. „Das Attentat von Solingen hat auch uns erschüttert und betroffen gemacht“, sagte Polizeisprecher Lars Dehnert zu News38.
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Wir wollten von ihm wissen: Inwiefern wirkt sich der Anschlag in Solingen aus polizeilicher Sicht auch aufs Magnifest aus? Das Wichtigste zuerst: „Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine konkreten Anhaltspunkte sicherheitsgefährdender Ereignisse für das Magnifest vor“, sagte Dehnert. Aber: Natürlich würden die Ereignisse in Solingen auch bei den aktuellen Einsatz- und Kräfteplanungen eine Rolle spielen.
Wenn so etwas Schlimmes passiere, fließe das auch immer direkt in die Gefährdungsbewertungen mit ein. „Unter Einbezug dieser Ergebnisse werden dann anlassbezogen entsprechende Sicherheits- und Einsatzkonzepte der Polizei im erforderlichen Umfang angepasst“, sagte der Sprecher. Logisch: Was genau die Polizei alles plant und wie sie das Magnifest konkret absichert, dazu könne er vorab keine Angaben machen. Zusammen mit dem Veranstalter und der Stadt Braunschweig würden aber entsprechende Maßnahmen vereinbart, um für alle einen sicheren Veranstaltungsraum zu schaffen.
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Die Stadt Braunschweig teilte auf Nachfrage mit, dass ihr das endgültige Sicherheitskonzept fürs kommende Magnifest noch nicht vorliegt. Die Beteiligten seien noch im Gespräch. Es werde aber auf Basis des bewährten Sicherheitskonzepts von 2023 erarbeitet, sagte ein Sprecher. Details seien nicht öffentlich. Aber: Wie in den Vorjahren auch, spielten mobile und stationäre Sperren dabei aber wieder eine Rolle. Der Sprecher macht aber auch noch mal klar, dass das Führen von Waffen auf Volksfesten und Märkten gesetzlich verboten ist.
Niedersachsen prüft Sicherheitskonzepte
Das Land Niedersachsen überprüft nach dem tödlichen Messerangriff in Solingen die Sicherheitskonzepte von Großveranstaltungen. Die Polizei sei „höchst sensibilisiert“ und treffe die Sicherheitsmaßnahmen bei großen Veranstaltungen nach eigener Lagebeurteilung unter Einbeziehung der Erkenntnisse auf Bundesebene, sagte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) zur Deutschen Presse-Agentur.
„Dies beinhaltet insbesondere auch die Prüfung einer Erhöhung der Präsenz bei stark besuchten Veranstaltungen“, sagte die Ministerin. „Bedauerlicherweise müssen wir uns jedoch klarmachen, dass es für die Sicherheitsbehörden sehr schwer ist, solche Angriffe von Einzeltätern im Vorfeld zu erkennen.“