Gifhorn.
Eine bittere Wahrheit erschüttert Gifhorn. Für einen Arzt wird es jetzt ernst.
Gegen den 63-Jährigen aus dem Kreis Gifhorn liegt ein Haftbefehl vor. Der Vorwurf: Impf-Betrug in einer Vielzahl an Fällen.
Kreis Gifhorn: Arzt verabreicht Kochsalzlösungen
Das gab eine Staatsanwältin des Amtsgericht Gifhorn am Freitag bekannt. Am Donnerstag wurde der Haftbefehl gegen den 63-jährigen Arzt aus dem Landkreis erlassen.
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Das ist die Stadt Gifhorn:
- Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Osten von Niedersachsen
- hat 42.837 Einwohner (Dezember 2019) und ist 104,87 Quadratkilometer groß
- wurde erstmals im Jahr 1196 schriftlich erwähnt
- Bürgermeister ist Matthias Nerlich (CDU)
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Der Allgemeinmediziner wird verdächtigt, zwischen Ende April 2020 und Mitte Mai 2021 zehn Kindern und Jugendlichen Kochsalzlösungen gespritzt zu haben. Eigentlich sollten sie einen Schutz gegen Mumps, Masern und Röteln erhalten. Die Placebo-Impfungen sollen angeblich in Absprache mit den Erziehungsberechtigten erfolgt sein.
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Doch nicht nur das wird ihm vorgeworfen. Der Arzt soll in weiteren 31 Fällen eine Impfung gegen Masern in Impfausweisen bescheinigt haben, obwohl diese nie stattgefunden hat.
Arzt aus Kreis Gifhorn schweigt zum Vorwurf
Zudem wird dem 63-Jährigen vorgeworfen 32 Impf-Leistungen bei Krankenkassen abgerechnet zu haben, obwohl der Verdächtige diese ebenfalls nie erbracht habe.
Laut Angaben der Staatsanwältin wurden die Ermittlungsbehörden durch einen anonymen Hinweis auf den skurrilen Impfbetrug aufmerksam. Bei einer Durchsuchung fanden die Beamten zahlreiches Beweismaterial, das zu dem dringenden Tatverdacht führte.
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Das passierte noch:
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Die Staatsanwältin schließt nicht aus, dass im Zuge der Ermittlungen noch weitere Betrüge ans Licht kommen könnten. Allerdings äußerte sich der Arzt aus dem Landkreis Gifhorn selbst noch nicht zu den Tatvorwürfen. (mbe)