Sandra Friedrichs aus Gifhorn kann es immer noch nicht fassen.
Die gebürtige Gifhornerin hat es tatsächlich ins Finale der „Miss Germany“-Wahl geschafft. Die 32-Jährige konnte sich gegen rund 15.000 andere Bewerberinnen durchsetzen.
Gifhorner Gamerin startet durch
Ganz unbekannt ist Sandra nicht. Bei Instagram, Twitch und Youtube gilt sie inzwischen als Influencerin. Sie hat Tausende Follower. Sandra ist bekennende Gamerin. Sie räumt aktiv mit Vorurteilen gegen die Gamer-Szene auf. Dass sie jetzt tatsächlich „Miss Germany“ werden kann, ehre sie total, sagt sie zu News38. „Aber das bleibt auch sehr surreal!“
Inspiration habe sie sich erst bei einer andere Influencerin geholt, sagt Sandra. „Bei der Miss-Wahl geht es ja inzwischen nicht mehr um pure Schönheit, sondern um gesellschaftliches Engagement“, sagt sie. Das gefalle ihr. Und nach dem Wink einer Freundin habe sie sich einfach mal angemeldet. „Und schon war ich in den Top-65! Das war schon krass.“ Inzwischen ist sie in den Top-10 gelandet. Am 4. März könnte sie sich im Finale die Krone schnappen. „Das geht gar nicht in meinen Kopf rein. Auch, weil das einfach so passiert ist. Das ist so ein Erlebnis“, erzählt die inzwischen in Hamburg lebende Kommunikations-Managerin.
Und dann wird es heftig. Sandra erzählt News38 von einem Authentizitäts- und Charakter-Workshop mit Chef-Juror Bruce Darnell. Dabei habe der TV-Star auch sehr viel von seinem eigenen Leben erzählt – „das war richtig starker Tobak“, sagt Sandra. Sie habe dabei angefangen zu weinen, weshalb Bruce sie wiederum auf die Bühne gebeten habe. „Hey Sandra, warum hast du denn eben geweint?“
Und dann sei es aus ihr herausgebrochen. „Ich hab dann einfach alles erzählt. Von meinen ganzen traumatischen Erlebnissen.“ Für sie sei das ein ganz besonderer Moment gewesen, weil Bruce sich wirklich für ihr Schicksal interessiert habe. „Irgendwie habe ich in dem Moment gemerkt, dass ich hier richtig bin.“
Und auch gegenüber News38 öffnet sich Sandra: „Ich habe in der Schule leider Mobbing-Erfahrungen machen müssen. Mir wurde aufgelauert, ich wurde als ‚fettes Schwein‘ beleidigt.“ Das wiederum habe bei ihr zu einer Essstörung geführt – „die mich sehr lange verfolgt hat“. Ihre erste große Liebe habe sie dann an Krebs verloren. „Das war ein sehr großer Schicksalsschlag.“
Gifhornerin erlebt Albtraum in Miami
Und in dem Jahr seines Todes habe sie eigentlich ihren Traum leben wollen: Ein Auslandssemester in Miami. Aber das wurde zum größten Albtraum. „Ich wurde dort in einem Appartement vergewaltigt“, sagt Sandra. Das habe sie völlig aus der Bahn geworfen. Erst jetzt könne sie darüber reden. Endlich. Aber auch in einer folgenden Beziehung habe sie unter häuslicher Gewalt leiden müssen. „Das war ein ganzer Rattenschwanz an traumatischen Erlebnissen.“ Es habe auch Momente gegeben, wo sie nicht mehr wusste, ob ihr Leben noch einen Sinn hat.
Mehr News:
Zum Glück hat sich die Gifhornerin fürs Leben entschieden. Eine tolle und starke Frau, finden wir – ob mit oder ohne Miss-Krone.