Sarah aus Gifhorn hat eine verzweifelte Suche gestartet.
Um ihren beiden Kindern einen großen Wunsch zu erfüllen, hat sie mehrere Penny-Märkte in Gifhorn abgeklappert – leider ohne Erfolg. Mit ihrer Suche ist Sarah aus Gifhorn offenbar nicht allein. Im Gegenteil.
Penny sorgt mit Treue-Aktion für Frust
Es geht um eine Treue-Aktion, die der Discounter Ende August gestartet hatte: Wer genug Treue-Punkte gesammelt habe, könne sich eine Prämie aussuchen. Laut Penny braucht man 70 Treuepunkte à fünf Euro, um ein Sammelheft zu füllen. Der Kunde muss also 350 Euro bei Penny ausgegeben haben, um sich eine Prämie zu sichern – plus geringe Zuzahlung. Im September gab es ein Bettwäsche-Set für acht Euro und ein Elefanten-Kissen. Um Letzteres dreht sich hier alles. Das Kissen wäre für knapp sechs Euro mit Sammelheft zu haben gewesen, ohne für gut 35 Euro.
Penny-Odyssee quer durch Gifhorn
Sarahs Sohn hatte sich das Kuschel-Kissen für sich und seine Schwester sehr gewünscht. Die junge Gifhornerin machte sich also auf den Weg. Sie klapperte drei Penny-Märkte in Gifhorn ab. Aber überall waren die Elefanten-Kissen schon ausverkauft. Die Erfahrungen machten auch andere Eltern – und teilten ihren Frust unter Sarahs Facebook-Post.
Auch auf der offiziellen Penny-Seite häufen sich die Negativkommentare:
- „Renne seit Wochen dem Elefanten hinterher. […] Werde meine Lebensmittel in Zukunft in einem anderen Supermarkt kaufen. Da gibt es die gleichen Produkte. Bin nicht auf Penny angewiesen.“
- „Das, was Ihr treibt, ist Betrug am Kunden! […] Ist eine Farce, um sich zu bereichern! Da wird die Kundentreue mit Füßen getreten.
- „So etwas ist in meinen Augen ein Köderangebot… Die Leute sollen kaufen und es wird ihnen versprochen, dass man solche Kissen bekommt.“
- „Dann danke ich mal für nichts. Ach, nein: Danke für ein trauriges Kind…“
Sarah aus Gifhorn sagt, sie habe schon mehrere Treue-Aktionen von Penny verfolgt – nicht zum ersten Mal sei da etwas grundlegend schiefgelaufen. Das sei ziemlich schwach für so ein großes Unternehmen. Über ein „Tut uns leid, wir haben ja noch andere schöne Produkte“ würden ihre Kinder nicht freuen. Ganz im Gegenteil: „Meine Kinder sind selbst auch traurig“, schrieb Sarah direkt an Penny. Ein Elefanten-Kissen überteuert bei Ebay zu kaufen sei für sie keine Option gewesen.
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News38 hat mal bei Penny nachgefragt. Ein Sprecher sagte, dass die „Verfügbarkeit der Ware über das komplette Bettwäschesortiment hinweg flächendeckend gegeben ist, so dass in allen Märkten ausreichend Ware verfügbar sein sollte.“ Möglicherweise sei „nur im Treue-Display kurzfristig keine Ware vorrätig gewesen und das Marktpersonal hat dieses noch nicht wieder aufgefüllt.“
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In diesem Fall sollten die Kunden das Penny-Personal direkt ansprechen, damit ihnen geholfen werden kann. In einzelnen Märkten könne es dennoch sein, dass die Nachfrage das Angebot kurzfristig übersteigt. „Dann ist diese aber spätestens am übernächsten Werktag wieder verfügbar, da wir auch in den dezentralen Lagern ausreichend Ware gelagert haben“, so der Sprecher.
Penny-Kissen: „Leider ausverkauft“
Online sieht das seit mehreren Tagen komplett anders aus: „Törööö. Hoch begehrt, schnell vergriffen! Wow, unsere Elefanten-Kissen waren sehr beliebt und sind jetzt alle schon in einem neuen Zuhause“, heißt es. Die Bettwäsche gebe es aber noch, daher sollten die Kunden „weiterhin fleißig Treuepunkte“ sammeln. Für Sarah aus Gifhorn und alle anderen frustrierten Eltern müssen die Aussagen klingen wie Hohn.
Allerdings hatten Sarahs Kinder am Ende doch noch Glück. Tatsächlich hat sich eine Frau gemeldet, die Sarahs Verzweiflungs-Posting bei Facebook gesehen hatte. Sie hatte noch ein neues Elefanten-Kissen von Penny übrig, weil sie es doch nicht zu Weihnachten verschenken wollte. Sie hat es also kurzerhand Sarahs Kindern geschenkt – und damit gleich zwei kleine Gifhorner glücklich gemacht.