Sie wollen Bedürftigen helfen. Lebensmittel an diejenigen ausgeben, die sie wirklich brauchen – Mitarbeiter der Tafeln.
Doch was die Mitarbeiter aus dem Kreis Gifhorn jetzt erzählen, stimmt nachdenklich.
Tafeln in Gifhorn: Mitarbeiter haben Wünsche
Beim Landkreis Gifhorn gibt es die Arbeitsgruppe „Armutsprävention und Krisenbewältigung“. Zuletzt haben sich Vertreter aus Politik, Wohlfahrtsverbänden und Verwaltung zusammengesetzt und über die Situationen der Tafeln im Landkreis Gifhorn gesprochen. Und dabei kamen auch einige Dinge auf den Tisch, die noch nicht so optimal laufen.
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Vertretend für die Helfer der Tafeln waren Edeltraud Sack von der Gifhorner Tafel und Thomas Finnern von der Tafel Wittingen vor Ort. Und die hatten einige Themen im Gepäck. Beispielsweise, dass so manch eine jüngere helfende Hand fehle. Das Durchschnittsalter der Helfenden sei relativ hoch, hieß es. Der Wunsch: Tatkräftige Unterstützung von jüngeren Menschen.
Gifhorn: Szenen machen nachdenklich
Doch das ist nicht der einzige Wunsch, den die Mitarbeiter mitgebracht hatten. Die Tafel in Gifhorn beispielsweise habe mit Vorurteilen zu kämpfen. „Die Tafel ist eine gute Institution, aber bitte nicht vor meiner Haustür“, erzählt Edeltraud Sack. Eine Meinung, die sie nicht gut findet. Schließlich würden viele Menschen oftmals auch unverschuldet in eine schlechte finanzielle Lage geraten.
Und dann gibt es da noch ein Thema, das den Mitarbeitern auf den Magen schlägt. Der Umgang mit Lebensmitteln. „Manchmal vermissen wir den Respekt vor den Lebensmitteln“, sagen die beiden Ehrenamtlichen.
„Da werden erst Obst und Gemüse mitgenommen und dann bei der kleinsten Druckstelle oder Verfärbung in den Abfall geworfen.“ Dabei würden die Helfer immer darauf achten, gute Lebensmittel auszuwählen. „Wir wollen nicht, dass unsere Kundinnen und Kunden das Gefühl haben, sie bekämen nur das, was andere nicht wollen“, macht Edeltraud Sack deutlich.
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Ein Punkt, den auch Rolf Amselberg, Kreisrat für Jugend, Soziales und Gesundheit beim Landkreis Gifhorn sieht: „Mein Wunsch wäre es, dass die Lebensmittel der Tafeln genauso wertschätzend behandelt werden wie zu Hause. Und die Menschen, die sie austeilen, genauso wertschätzend wie eine Bedienung im Restaurant.“ Schließlich seien die Tafeln aus dem Netzwerk für hilfsbedürftige Menschen heute nicht mehr wegzudenken.