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Kreis Gifhorn: Bauarbeiten in vollem Gang – plötzlich machen die Arbeiter eine sensationelle Entdeckung

Im Kreis Gifhorn haben Bauarbeiter bei Straßenarbeiten einen sensationellen Zufallsfund gemacht. Er lag Jahrhunderte im Verborgenen.

Kreis Gifhorn
© picture alliance/dpa | Sven Hoppe/Kreis- und Stadtarchäologie Gifhorn

Niedersachsen:

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Eigentlich wollten Bauarbeiter im Kreis Gifhorn nur eine Ortsdurchfahrt erneuern. Doch plötzlich stießen die Arbeiter auf etwas Ungewöhnliches.

Schnell stellte sich heraus, dass sie in Parsau auf einen Sensations-Fund gestoßen sind. Was Jahrhunderte unter der B244 verborgen war, kam endlich wieder zum Vorschein.

Kreis Gifhorn: Zufallsfund bringt Sensation ans Licht

Sofort informierte die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Kreis- und Stadtarchäologie in Gifhorn. Denn bereits im Mai dieses Jahres stießen die Bauarbeiter auf einen sogenannten Knüppeldamm in Parsau, wie der Landkreis am Freitag (12. Juli) mitteilt.

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Bei der Entdeckung handelt es sich um einen Weg, der durch Rundholz oder Bohlen befestigt war. Genutzt wurde er, um Gartenanlagen, Moore, ein sumpfiges oder aus anderen Gründen schwer befahr- oder begehbares Gebiet mit wenig tragfähigem Grund zu überqueren.

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„Der neu entdeckte Knüppeldamm lag einen knappen Meter unter dem heutigen
Straßenniveau und diente offenbar dazu, eine feuchte Senke im Ort passierbar zu machen“, wie es weiter heißt. In Parsau wurde der Weg offenbar auf mindestens 50 Metern mit etlichen Rundhölzern aus überwiegend Erlenholz, die quer zum Straßenverlauf ausgelegt waren.

Verlorene Gegenstände in außergewöhnlichem Zustand

Unter den etwa 15 Zentimeter dicken und knapp 3,5 Zentimeter langen Stämmen fanden die hinzugerufenen Archäologen außerdem unterschiedlich große Feldsteine und gebrochene Sandsteine. Zwischen den Hölzern lagen etliche Gegenstände, die beim Passieren des Weges verloren gegangen sind. Darunter mehr als 100 Hufeisen, unzählige Nägel, Wagenteile, eine Lanzenspitze, Reitzubehör und Münzen. Alle sind in einem „außergewöhnlich gut“ erhaltenem Zustand.


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Denn die Hölzer, die für den Weg genutzt wurden, sind bereits 1480 geschlagen worden, wie die Experten herausgefunden haben. „Also noch vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes „Barso“ (= Parsau) um 1505.“ Notwendig war der Knüppeldamm wohl, weil schon zur damaligen Zeit „eine wichtige Fernverbindung zwischen Braunschweig und Salzwedel durch den Ort führte“. Der Zufallsfund offenbarte also eine mehr als 500 Jahre alte Straßenbaugeschichte.