Veröffentlicht inHarz

Harz: Forscher machen zufällige Entdeckung – „raubt einem den Atem“

Harz: Forscher machen zufällige Entdeckung – „raubt einem den Atem“

Harz.jpg
Katharina Malek untersucht Spuren der alten Bergleute in einer frühneuzeitlichen Strecke im Bergwerk Rammelsberg. Foto: dpa

Goslar. 

Das ist tatsächlich mal eine Sensation im Harz!

Dass das Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg im Harz ziemlich alt ist, ist schon lange bekannt.

Sensationelle Erkenntnis von Wissenschaftlern im Harz

Doch erst jetzt haben Wissenschaftler erkannt, wie alt es wirklich sein könnte.

Ein Zufallsfund bringt den Durchbruch: Bergbau im Erzbergwerk und heutigen Weltkulturerbe Rammelsberg im Harz hat es neuen Forschungsergebnissen zufolge schon etwa 300 Jahre früher als vermutet gegeben.

Lederstück bringt im Harz neue Erkenntnisse über das tatsächliche Alter

In einem als abgeschlossen geltenden, tatsächlich aber zugänglichen Schacht sei ein Lederstück gefunden worden, teilten die Stiftung Unesco-Welterbe im Harz und das niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege am Donnerstag in Goslar mit.

+++ Hannover: Schüsse aus dem fahrenden Auto – Mann kommt ums Leben +++

Dank des Fundes habe der Abschnitt ins 9. bis 10. Jahrhundert datiert werden können – es handele sich um den ältesten heute noch zugänglichen Stollen eines mittelalterlichen Bergwerks in Deutschland und eine „montanhistorische Sensation“. Das Bergwerk am Nordrand des Harzes ist seit 1992 als Weltkulturerbe eingestuft.

Bislang galt der Rathstiefste Stollen, ein Entwässerungsstollen des Bergwerks, als einer der ältesten sogenannten Wasserlösungsstollen in Europa. Anhand schriftlicher Quellen konnte er ins 13. Jahrhundert datiert werden, dürfte aber angesichts des Fundes ebenfalls deutlich älter sein, urteilten die Forscher.

————————-

Mehr Themen aus dem Harz:

————————-

Das Projekt im Harz war kurz vor dem Abschluss gewesen

„Es raubt einem den Atem“, sagte Katharina Malek von der Arbeitsstelle Montanarchäologie des Landesamts. Kurz vor Abschluss eines Forschungsprojekts sei der Schacht entdeckt worden: „Wir wurden nervös, weil der Streckenlauf unmittelbar deutlich machte, dass es sich um einen wirklich alten Bereich handeln musste, den überdies seit Jahrhunderten niemand betreten hatte“, sagte sie. „Es ist ein unglaublich tolles Gefühl.“

+++ VW startet Aufholjagd! Kommen jetzt Extraschichten im Stammwerk? +++

Das Forschungsprojekt „Altbergbau 3D“ lief seit März 2018. Unklar sei noch, um was es sich bei dem Lederstück handele, sagte Malek. Die zusammengenähten Stücke seien in einem „sehr fragilen Zustand“. (fb/dpa)