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Harz: Junge Ukrainerin flüchtet vor dem Krieg – und stirbt bei dramatischem Unfall

Eine junge Ukrainerin flüchtet vor dem Krieg in ihrer Heimat und findet Zuflucht im Harz. Doch ein Unfall beendet abrupt ihr Leben.

Harz
© imago images/Shotshop

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Vor zweieinhalb Jahren verließ Anna E. ihre Heimatstadt Saporischschja in der Ukraine, um dem Krieg zu entfliehen. Ihr Ziel war Deutschland, wo sie im malerischen Wernigerode im Harz eine neue Heimat fand.

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Am 28. Juni kam sie bei einem tragischen Unfall ums Leben. Die „Volksstimme“ berichtete zuerst von dem Unglück.

Anna fand im Harz ein neues Zuhause

Anna fand in Deutschland Zuflucht in Wernigerode (Harz) und begann, ihr Leben neu zu ordnen. Die 37-Jährige arbeitete zunächst in der Gastronomie und später in Kindertagesstätten. „Sie hatte Ausbildungen im Tourismus und als Erzieherin, aber ihre Abschlüsse wurden in Deutschland bis zuletzt nicht anerkannt“, erzählt ihr Verlobter Enrico O. der „Volksstimme“. Trotz dieser Rückschläge plante Anna, eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten zu beginnen.

Anna und Enrico lernten sich unter ungewöhnlichen Umständen kennen. Enrico, der Hilfsgüter nach Polen brachte, traf auf Anna, die sich mit einem Zug aus ihrer Heimatstadt Saporischschja durchgeschlagen hatte. „Schon in diesem ersten Moment habe ich mich in sie verliebt“, erinnert er sich. Er nahm sie und andere Flüchtlinge in seinem Auto mit in den Harz. Anna war eine der ersten Ukrainerinnen, die in der Region Zuflucht fand.

Trotz ihrer traumatischen Erlebnisse blühte Anna in ihrer neuen Umgebung auf. Sie fand schnell Freunde und ihre Familie folgte ihr nach Deutschland. „Sie war glücklich“, sagt Enrico. Sie unternahmen viele Ausflüge und Reisen, auch wenn Anna sich oft Sorgen machte, weil sie schöne Momente genießen konnte, während ihre Landsleute im Krieg litten.

Harz: Anna kam bei einem Unfall ums Leben

Am 28. Juni geschah dann das Unfassbare: Anna ist bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Die genauen Umstände bleiben privat, aber Enrico betont: „Es war ein tragischer Unfall. Uns wurde versichert, dass alles sehr schnell ging. Sie hat nicht gelitten. Das ist ein großer Trost für ihre Mutter und für mich.“

Mithilfe eines Bestattungsinstituts in Wernigerode im Harz wurde eine russisch-orthodoxe Trauerfeier organisiert. Enrico begleitete Annas Leichnam zurück in ihre Heimatstadt, wo sie im Beisein ihrer Familie zur letzten Ruhe gebettet wurde. Der Tradition entsprechend wurde Anna in einem Brautkleid beerdigt. „Ich bin nicht gläubig. Aber Anna war ihr Glaube sehr wichtig. Es war mir eine Ehre, sie ihren Eltern wenigstens auf eine angemessene Weise zu übergeben.“


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Die Rückkehr nach Saporischschja fiel Enrico nicht leicht. „Ich habe ihnen ihre Tochter in einem Sarg zurückgebracht. Ich wusste nicht, wie sie mich empfangen würden“, sagt er. „Aber sie haben mich herzlich aufgenommen und gesagt, ich gehöre jetzt zur Familie.“