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Harz: Todkranker besucht zum letzten Mal sein Zuhause – es ist ein Abschied für immer

Eigentlich lebt der todkranke Frank im Harz Hospiz. Doch er will sich ein letztes Mal von seinem Zuhause, seiner Familie und seinen Freunden verabschieden.

Harz
© Wünschewagen Niedersachsen

Ein Hospiz – was ist das und wie läuft die Behandlung ab?

Wenn keine Behandlung mehr anschlägt, möchten viele schwerkranke Patienten in ein Hospiz. Was das ist, zeigt das Video.

Frank ist todkrank. Der 57-jährige Wolfenbütteler ist mittlerweile so geschwächt, dass er seine restliche Zeit im Harz Hospiz in Goslar verbringen muss.

Ein letztes Mal will Frank aber noch mal sein Zuhause besuchen. Seine Familie in den Arm nehmen, seine Freunde sehen. Das Team des Wünschewagens Niedersachsen hat dem Krebspatienten bei seinem Abschied zur Seite gestanden.

Harz: Eine letzte Fahrt nach Hause

Wie es sich anfühlen muss, wissentlich ein allerletztes Mal nach Hause zu fahren, können sich die meisten Menschen wohl gar nicht vorstellen. Frank weiß, wie es sich anfühlt. Die Wunscherfüller Christiane und Basti haben den 57-jährigen Krebspatienten in Goslar abgeholt und sind mit ihm gemeinsam nach Wolfenbüttel gefahren. Nach Hause. Zu seiner Familie und seinen Freunden. Fast 30 Jahre hatte er hier in diesem Haus gelebt. Und ums Leben geht es auch jetzt.

+++ Barbara aus dem Landkreis Wolfenbüttel will noch einmal ans Meer – es ist ein Abschied +++

Trotz großer Schwäche wagt sich Frank sogar die enge und steile Treppe rauf, wie der Wünschewagen auf Facebook schreibt. In Haverlah angekommen, erwartet ihn seine Frau Claudia. 29 Jahre sind sie schon verheiratet. Für sie hat Frank noch ein Geschenk dabei: Eine Herzkette mit grünem Stein und liebevoller Inschrift.

Harz
Ein letztes Mal besucht der todkranke Frank sein Zuhause. Es ist ein Abschied für immer. Foto: Wünschewagen Niedersachsen

Ein letzter „Flying Hirsch“ mit den Liebsten

Claudia hat für ihren geliebten Frank ein Grillfest organisiert. Zum Abschied. Geholfen hat dabei eine enge Freundin. Und alle sind dabei: Franks Kinder, seine Eltern, Freunde und seine Biker. Fast 40 Leute kommen im Laufe des Tages vorbei, sprechen mit ihm, lachen und weinen.


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Zusammen schwelgen sie in Erinnerungen, essen Bratwurst und Kuchen. „So ein liebenswürdiger Mann mit einer so tollen Familie, tollen Freunden, großartigen Kindern – wer so verabschiedet wird, kann im Leben im Umgang mit seinen Mitmenschen nichts falsch gemacht haben“, sagen seine Freunde über den Todkranken.

Ein letzter „Flying Hirsch“ muss auch sein. Es ist Franks Lieblingsgetränk. Die Wunscherfüller Christiane und Basti kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Eine Lebensabschiedsfeier nennen sie es.

Abschied lässt Wunscherfüller schlucken

Nach acht Stunden ist das Fest dann vorbei. Es fließen Tränen, allen wird noch mal klar: Es ist ein Abschied für immer. Ein letztes Mal nimmt Frank all seine Kräfte zusammen, verlässt seine Wohnung auf eigenen Füßen. Als es dämmert, macht sich der ASB-Wünschewagen auf den Weg zurück zum Hospiz.

Frank lässt noch einmal seine Handy-Taschenlampe aufleuchten. Will seinen Liebsten damit ein letztes Lichtzeichen geben. Für die Wunscherfüller ein Moment, der sie ziemlich berührt.

Der „Wünschewagen Niedersachsen“ ermöglicht Sterbenden solche letzten, bewegenden Momente. Ohne Kosten für die Fahrgäste. Um auch in Zukunft solche Wünsche erfüllen zu können, ist der Verein auf Spenden angewiesen. Wer mithelfen möchte, kann dies durch eine Spende tun:

ASB-Wünschewagen Niedersachsen

Sparkasse Hannover

IBAN: DE32 2505 0180 0910 5662 67

Verwendungszweck: Wunsch