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Harz: Apfel-Drama! Mini-Bulle erstickt qualvoll – „Er war Familie“

Im Harz erlebten Landwirte aus Clausthal-Zellerfeld einen tragischen Vorfall: Ihr junger Zuchtbulle Felix-Peter erstickte auf der Weide.

Harz
© Franzi Herberger

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Der Harz ist nicht nur für seine malerischen Landschaften und als beliebtes Ziel für Touristen bekannt, sondern auch für die Landwirtschaft, die in dieser Region tief verwurzelt ist. Hier mussten zwei Landwirte einen schweren Schicksalsschlag verkraften.

In Clausthal-Zellerfeld, einer kleinen Berg- und Universitätsstadt, erlebten die Landwirte Franzi und Jens Herberger eine traumatische Situation. Auf einer ihrer Weiden ereignete sich am vergangenen Wochenende ein Vorfall, der für einen jeden Menschen eine Warnung sein sollte.

Harz: Schicksalsschlag auf der Weide

Felix-Peter, ein junger Inra-Bulle, war das Herz der Herberger-Höfe. Geboren im Februar 2023, wuchs er auf den Weiden der Familie auf und war für sie weit mehr als nur ein Tier. „Er war Familie“, sagt Franzi im Gespräch mit News38. Bis die Unachtsamkeit und Ignoranz von Menschen Felix-Peter jäh aus dem Leben riss.

Als die Herbergers am vergangenen Sonntag (8. September) ihrer täglichen Routine auf der Weide nachgingen, bemerkte Franzi, dass mit Felix-Peter etwas nicht stimmte. Sein Bauch war stark aufgebläht. Sofort rief sie den Tierarzt, der innerhalb von 20 Minuten vor Ort war. „Es war ein bisschen wie im Film, wenn man auf dem Krankenhaus-Gang auf den Arzt wartet“, erinnert sich Franzi. „Und dann kommt der Arzt und sagt, er hat es nicht geschafft.“

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Denn der Tierarzt konnte nichts mehr für den jungen Bullen tun. Die Symptome deuteten auf eine schwere Atemnot hin, die schließlich zu seinem qualvollen Ende führte. Als der Hausschlachter der Familie das Tier erlöste, entdeckte er die tragische Ursache: Ein tennisgroßer Apfel hatte Felix-Peters Speiseröhre blockiert.

Harz: Fremdfütterung ist nicht ungefährlich

Rund um die Weide stehen verstreut Obstbäume, doch ob der Apfel von einem Passanten gebracht oder von Felix-Peter selbst gepflückt wurde, bleibt unklar. Franzi will niemandem etwas unterstellen, aber der Vorfall macht eine Sache deutlich: Fremdfütterung ist gefährlich.

Immer wieder finden Herbergers auf ihren Weiden Essensreste, die für ihre Tiere nicht nur ungeeignet, sondern auch gefährlich sein können. Vom trockenen Brot über verschimmelte Teigfladen bis hin zum angeknabberten Döner sind solche Funde auf ihren Wiesen keine Seltenheit.

Harz: Verlust reißt eine Lücke

Der Verlust von Felix-Peter trifft die Familie schwer. Vor allem, weil sie den Stier von klein auf mit der Flasche aufgezogen haben. Gleichzeitig sei es auch ein wirtschaftlicher Verlust, wie Franzi Herberger erzählt. Denn Felix-Peter hätte nächstes Jahr zur Körung gesollt – einem Prozess zur Auswahl von geeigneten Tieren für die Zucht.


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Die Herbergers wollen durch diesen Vorfall die Bevölkerung sensibilisieren und bitten eindringlich darum, keine Tiere auf fremden Weiden zu füttern. Wenn jemand den Tieren etwas geben wolle, könne er sich jederzeit an die Familie wenden. Sie schneidet das Obst dann vorher klein.