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Kreis Helmstedt: Frau macht Schock-Fund an der Waschanlage – „Hat es nicht gepackt“

Ein schockierender Fund im Kreis Helmstedt löst in sozialen Medien eine Welle der Entrüstung aus. Eine Tierschützerin ist sauer.

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© IMAGO / Dreamstime / Privat / Montage: News38

Liebe für jedes Tier

Es ist leider kein Einzelfall und in letzter Zeit auch keine Seltenheit mehr geworden. Erneut sorgt ein trauriger Fund in sozialen Medien für eine Welle der Entrüstung – diesmal aus dem Kreis Helmstedt. Das Schema ist dabei immer sehr ähnlich: Meist sehr junge, hilflose Tiere werden irgendwo ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Mit viel Glück werden sie dann von aufmerksamen Passanten gefunden und gerettet. Oft genug ist aber genau das Gegenteil der Fall und die Vierbeiner verenden kläglich.

Vier kleine Kaninchen können von Glück sprechen, dass es engagierte Menschen wie Evelyn aus Königslutter (Kreis Helmstedt) gibt. Sie rettete ihnen vermutlich das Leben. Für ein Geschwisterchen von ihnen kam aber jede Hilfe zu spät. Am Ende bleibt bei der ehrenamtlichen Tierschützerin nur eines: Wut.

Kreis Helmstedt: Schrecklicher Fund

Für Evelyn fing alles am Dienstagmorgen (9. Juli) um etwa 10.30 Uhr an, wie sie im News38-Gespräch verrät. Auf Facebook erfuhr sie von einem schrecklichen Fund bei einer Waschanlage. „Es sind wohl mindestens drei Kaninchen, die da rumlaufen, hieß es“, so Evelyn. Eines davon hatte der Verfasser des Beitrages schon sichern können, allerdings hatte es sich zwischenzeitlich verletzt. Wie genau lässt sich kaum noch nachvollziehen. Die Tierschützerin vermutet aber, dass das Tierchen vielleicht einen Katzenbiss erlitten haben könnte.

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„Dann hat er noch eines gefunden“, erinnert sich die Königslutteranerin. „Ich hatte ihn dann kontaktiert und ihm geschrieben, er wolle sie bitte sicher unterbringen.“ Evelyn ist in der Stadt bereits als aktive Tierschützerin bekannt. Hauptsächlich kümmert sie sich dabei um Igel in Not, immer wieder zieht es sie aber auch wegen anderen Tierschicksalen nach draußen. Diesmal waren es eben die armen Kaninchen.

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Als Evelyn bei der Waschanlage eintraf, bekam sie auch gleich einen Korb mit zwei der kleinen Langöhrchen in die Hand gedrückt. „Und ich dachte nur: Ja super, jetzt habe ich Kaninchen“, lacht die Königslutteranerin schmerzhaft ins Telefon. „Dann sagte er: Ich kann dir auch zeigen, wo wir die eingefangen haben. Als ich mit meinem Mann da rüber gegangen bin, waren da wieder zwei. Dann habe ich vier gehabt.“

Kreis Helmstedt: Fünf hilflose Kaninchen

Zu Hause angekommen, rief sie auch direkt beim Tierheim in Helmstedt durch. „Die waren auch total lieb“, findet Evelyn. Glücklicherweise hatten die ehrenamtlichen Helfer auch noch Raum für die kleinen Racker. Für ein Tierheim zur besten Urlaubszeit auch nicht selbstverständlich. Bevor es zum Tierheim ging, schaute Evelyn aber noch einmal beim Fundort vorbei – und siehe da! Sie konnte noch ein kleines Kaninchen einfangen. Jetzt waren es fünf.

Das Verletzte unter ihnen musste aber schnellstmöglich zum Tierarzt, so viel war klar. Sollte es sich tatsächlich um eine Bisswunde handeln, brauchte es unbedingt Antibiotikum. Am Donnerstag (11. Juli) gab es für das kleine Kaninchen leider schreckliche Gewissheit. „Es hat es nicht gepackt“, so die Tierschützerin. Am Ende war die Verletzung für das kleine Lebewesen einfach zu viel.

„Hatten nix zu trinken, gar nix“

„Alle anderen vier sind wohlauf“, so Evelyn. Sie schätzt sie auf circa vier bis sechs Wochen. In der freien Wildbahn hätten sie wohl kaum lange überlebt. „Ganz zum Schluss abends (am Dienstag, die Redaktion) habe ich noch einen Wassernapf mitgebracht. Die hatten ja nix zu trinken, gar nix“, ärgert sich die Tierschützerin. „Und am Dienstag hatten wir zum Teil ja 31 Grad.“

Wer die kleinen Löffelchen dort ausgesetzt hat – das weiß derzeit keiner. Vor Ort wurde weder ein Karton noch eine Botschaft gefunden.


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Zum Schluss war der ehrenamtlichen Tierschützerin noch eine Botschaft wichtig: Das man Fundtiere unbedingt bei den zuständigen Behörden melden muss. „Egal welches Fundtier!“, so Evelyn. „Entweder beim Tierheim oder bei der Polizei oder beim Ordnungsamt.“