Hannover ist auf den Hund gekommen. Zumindest dann, wenn es um eine schnelle Möglichkeit geht, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Denn die Mitarbeiter der Tierärztlichen Hochschule in Hannover haben ihren Tieren beigebracht, Covid-19 zu erschnüffeln. Einer der begabten Vierbeiner ist Hund Joe.
Hund in Hannover: Vierbeiner können helfen, die Pandemie zu bremsen
Der Cockerspaniel macht sich keine Sorgen wegen der Corona-Pandemie, eifrig und unbekümmert sucht er nach den Spuren, die er erschnüffeln soll – und findet. Zwar gebe das Virus keinen Geruch ab, verändere aber den Stoffwechsel befallener menschlicher Zellen, erklärte Holger Volk, der Leiter der Klinik für Kleintiere an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover.
Die dann abgegebenen Stoffe könne der Hund riechen. Dass sich damit ungeahnte Möglichkeiten auftun, erkennt auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil: „Es ist ein hochinteressantes Mittel, Menschen nach und nach zu kontrollieren.“
Hund in Hannover: Hier könnten die Vierbeiner eingesetzt werden
Könnten auf diese Weise zumindest kleinere Veranstaltungen oder Restaurantbesuche dank der Spürhunde sicherer werden? Der SPD-Politiker kann es sich vorstellen, etwa auf Flughäfen oder an Grenzübergängen.
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Bei Großveranstaltungen winkt er aber ab. Es gibt Menschen, die Angst vor Hunden haben. Auch wird es schwer, Treffer zuzuordnen, wenn Hunde durch eine Menschenmenge laufen. Weil informierte sich am Mittwoch an der Tierärztlichen Hochschule über Einsatzmöglichkeiten von Corona-Spürhunden.
Hund in Hannover: Schnüffler mit guter Quote
Im Sommer 2020 hatte ein Forscherteam unter Leitung der Hochschule eine Studie veröffentlicht, für die acht Spürhunde der Bundeswehr in Ulmen in Rheinland-Pfalz auf Sars-CoV-2 trainiert worden waren. Schon nach achttägigem Training konnten die Hunde von 1012 Speichel- oder Atemwegssekret-Proben 94 Prozent korrekt identifizieren.
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Es sei die erste Studie überhaupt, weitere seien eingereicht, erklärte Volk. „Was wir machen, ist Neuland.“ Etwa in Helsinki und Dubai kommen Corona-Spürhunde aber schon am Flughafen zum Einsatz.
Zum flächendeckenden Einsatz meint Volk: „Es gibt genügend Hunde.“ An der Tierärztlichen Hochschule Hannover trainierte das Team einige Beagle.
Allerdings seien die meisten Hunderassen geeignet, die kurznasigen Rassen wie Boxer oder Mops aber nicht, erklärte Paula Jendrny, die ihre Doktorarbeit über die Corona-Spürhunde schreibt. Denn diese Rassen verfügten über weniger Riechschleimhaut. (vh mit dpa)