Eigentlich sollte die NDR-Reporterin Katharina Seiler live von einer Veranstaltung für das Regional-Magazin „Hallo Niedersachsen“ berichten. Am Ende des Berichts jedoch musste sie sich mit einer unangenehmen Unterbrechung herumschlagen.
Thema der Live-Schalte am Mittwochabend (28. Februar) ist die Deutschland-Tour der CDU. Hier soll das neue Grundsatz-Programm beraten werden, das den Christdemokraten in den kommenden zehn Jahren den Weg weisen soll. Doch ein Zwischenfall sorgt jetzt für riesen Aufruhr.
„Hallo Niedersachsen“: Mann reißt Reporterin das Mikro aus der Hand
Es ist nur eine kurze Live-Schalte, in der Katharina Seiler über die Ergebnisse der CDU-Veranstaltung berichten soll. Sie steht mit dem Rücken zum Publikum, hinter hier ist Partei-Chef Friedrich Merz auf der Bühne zu sehen. Ein bekanntes Bild, das der Zuschauer von derartigen Berichterstattungen kennt.
Noch während die erfahrene Journalistin in gemäßigter Lautstärke das soeben von Merz Gesagte zusammenfasst, passiert plötzlich das Unfassbare. Ein Mann läuft ins Bild, erklimmt die wenigen Stufen, die ihn von den Reportern trennen und geht direkt auf die sprechende Seiler – der Mann tritt damit in den Fokus der Kamera.
„Hallo Niedersachsen“-Bericht abgebrochen
Er redet auf die Journalistin ein, die die Störung zunächst noch völlig professionell ausblendet. Als er jedoch merkt, dass er nicht beachtet wird, hält der Mann plötzlich die Hand auf das Mikro und schaut vorwurfsvoll in Richtung Kamera-Mann. Zu Hören sind nur die Wortfetzen „woanders machen“. Seiler wirkt erst irritiert und beendet dann aber doch souverän ihren Satz. Erst dann eilt sie dem Störer hinterher.
„Hallo Niedersachsen“-Moderator Jan Starkebaum reagiert sofort und entschuldigt sich bei den Zuschauern für die Störung. Später stellte auch NDR-Chef-Redakteur Thorsten Hapke noch einmal klar, dass die erfahrene Journalistin nichts falsch gemacht habe. Er schreibt bei „X“ (ehemals Twitter): „Unsere Reporterin hat von einer Position live geschaltet, die die Organisatoren von der CDU vorgesehen hatten. Trotzdem fühlte sich eine Gruppe älterer Delegierter gestört, einer von ihnen so sehr, dass er die Schalte abbrechen wollte.“
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Die User bei „X“ sind empört. „Unfassbar! Wie ein Delegierter einer Regionalkonferenz der CDU gegen die NDR-Kollegin Katharina Seiler übergriffig wird und versucht, ihre Live-Schalte zu verhindern: Wo Anstand schwindet, ist Raum für Medienfeindlichkeit.“ Eine andere Userin geht noch weiter: „Als typischer CDU-Opa meinte der Typ, wo eine junge Frau rumstehe, dürfe man auch grapschen.“
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Ob das CDU-Mitglied sich dessen bewusst war, was er mit seiner Aktion anstoßen würde, bleibt fraglich.