Wenn nachts alle schlafen, arbeitet Roboter „Kevin“ weiter. Er analysiert dutzende Blut- und Gewebeproben.
Bei „Hallo Niedersachsen“ ist der modernste Roboter Deutschlands am Dienstagabend (26. März) Thema gewesen. Müssen Mitarbeiter jetzt etwa um ihre Jobs bangen?
„Hallo Niedersachsen“: „Kevin“ allein im Labor
Wenn alle frei haben, ist der Roboter im Heidekreis-Klinikum Soltau noch immer fleißig am arbeiten. Weil er immer nachts alleine ist, haben ihn die Mitarbeiter „Kevin“ getauft. Er ist der modernste Roboter Deutschlands.
Fast ein ganzes Jahr hat ihn Labor-Arzt Edgar Kleinspehn trainiert und optimiert. Das war nicht immer leicht: Wie auch bei jedem menschlichen Kollegen, tastete man sich mit der Zeit voran. „Er hat kleine Probleme gehabt, die haben wir mit ihm zusammen verbessert“, erklärt Kleinspehn dem NDR-Team. Und mittlerweile sei „Kevin“ schon wie ein halber Kollege.
Ganz allein kann der Roboter das Blutbildgerät, das Gerinnungsgerät und den Analyzer, der Nieren- oder Leberwerte misst, bedienen. Die Ergebnisse werden anschließend digital erfasst – und das innerhalb von maximal 60 Minuten. Rund um die Uhr sind sie dann einsehbar. 200.000 Euro hat der halbe Kollege in der Anschaffung gekostet.
Müssen Mitarbeiter um ihren Job bangen?
Doch könnte der Roboter den Klinik-Mitarbeitern gefährlich werden? Gar Jobs streitig machen? Danach sieht es aktuell nicht aus. Im Gegenteil, wie Labor-Mitarbeiterin Kerstin Phillipert erklärt. Denn Kevin sei eine große Hilfe. „Er soll noch mehr am Tag arbeiten, weil wir halt Fachkräftemangel haben und sehr wenig Kollegen“, so Kerstin Phillipert weiter.
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Auch wegen der zwei Klinik-Standorte in Soltau und Walsrode ist Roboter „Kevin“ eine große Hilfe. Allen sei Kevin mittlerweile ans Herz gewachsen. Klinik-Arzt Edgar Kleinspehn verbrachte sogar die ein oder andere Nacht im Labor, um dem Roboter bei Problemen zu helfen. „Das ist wie ein kleines Kind, das man erziehen muss“, so der Arzt weiter.
Und in Zukunft soll der Roboter weiter unterstützen. 2027 soll „Kevin“ mit in den Neubau des Heidekreis-Klinikums nach Bad Fallingbostel ziehen.