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Niedersachsen: Naturschützer schlagen Alarm! „Fallen diese Leistungen aus, sind die Folgen dramatisch“

Niedersachsen hat die Rote Lister erweitert. Ein Grund zur Sorge, auch für Naturschützer. Warum? Das liest du hier.

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Alle Infos findest du im Video.

Dass der Mensch Einfluss auf die Natur hat, ist kein Geheimnis. Doch manchmal helfen Zahlen, um zu zeigen, wie sehr. So zum Beispiel die Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen, die das Umweltministerium jetzt für Niedersachsen erstmals seit zehn Jahren aktualisiert und überarbeitet hat.

Wie wichtig es ist, dass der Mensch auf die Natur Acht gibt, betont in diesem Zusammenhang auch der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen.

Niedersachsen: Rote Liste offenbart Trauriges

Aus Sicht des Umweltministeriums ist die Rote Liste wichtig, denn die ist ein „wichtiges Instrument im Naturschutz“, betont auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Denn sie diene aus wichtige Grundlage, um gefährdete Biotope zu identifizieren und zu erhalten.

Auf der Roten Liste stehen:

  • 780 Biotoptypen
  • von denen 562 als schutzwürdig eingestuft werden
  • von denen wiederum 87,9 Prozent mehr oder weniger stark gefährdet oder in einzelnen Fällen bereits völlig zerstört worden

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Doch warum sind Biotoptypen überhaupt gefährdet? Dafür gibt es verschiedene Gründe, erklärt auch der Nabu auf Nachfrage von News38. „Diese sind allerdings so vielfältig wie die Biotope selbst“, heißt es. Ein gestörter Wasserhaushalt sorgt beispielsweise dafür, dass Moorbiotope gefährdet sind. Zusätzliche Faktoren seien Nährstoffeinträge, starke Flächenverluste durch früheren Torfabbau, intensivere landwirtschaftliche Nutzung, Trockenperioden und auch der Moorbrand im Jahr 2018.

„Fallen diese Leistungen aus, sind die Folgen dramatisch“

Wie diese Faktoren zeigen, hat der Mensch großen Einfluss auf die Veränderungen in der Natur. „Der Mensch verändert durch sein tägliches Handeln Landökosysteme, Süßwasserressourcen und Meere“, betont auch der Nabu. Industrie, Produktions- und Konsumverhalten, der Welthandeln, die Landwirtschaft, massiver Holzeinschlag, Überfischung der Meere, Wilderei, Jagd – all das habe einen erheblichen Einfluss auf die Natur.


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Der Appell des Nabu: „Hier sind natürlich Einzelpersonen gefordert, ihre Kaufentscheidungen kritisch zu hinterfragen.“ Aber auch Veränderungen von Gesetzen und Vereinbarungen zum Natur- und Artenschutz seien wichtig. Denn wenn die Rote Liste weiter wachsen und weitere Biotope weichen würden, hätte das wiederum schlimme Folgen: „Überall arbeitet die Natur unentgeltlich für uns und erbring sogenannte Ökosystemleistungen, von denen unser Wohlstand, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden abhängen. Fallen diese Leistungen aus, sind die Folgen dramatisch: Missernten, Naturkatastrophen, Pandemien.“ (mit dpa)