VW steht unter massivem wirtschaftlichen Druck. Der Vorstand sieht sich gezwungen, nach umfangreichen Einsparpotenzialen zu suchen. Die Krise hat das Wolfsburger Traditionsunternehmen hart getroffen, weitreichende Entscheidungen stehen an.
Dabei stehen nicht nur die Werksstrukturen von VW auf dem Prüfstand. Auch eine umstrittene Regelung für Führungskräfte sorgt intern derzeit für hitzige Diskussionen – mit Folgen, die vor allem die Beschäftigten treffen könnten. Das berichtet der Business Insider.
VW-Mitarbeiter verunsichert: Beschäftigungssicherung gekündigt
Die Maßnahmen bei VW sind drastisch. Der Konzern hat die Beschäftigungssicherung für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt, was für viele Unsicherheit bedeutet. In Zeiten milliardenschwerer Sparmaßnahmen stellt sich für viele Beschäftigte die Frage nach ihrer Zukunft. Neben den Werksstrukturen wird nun auch eine Besonderheit für Führungskräfte in Frage gestellt: die bezahlte Freistellung lange vor dem Renteneintritt.
Im Fokus steht eine Regelung, die es Führungskräften ermöglicht, ihre Lebensarbeitszeit durch sogenannte Zeit-Wertpapiere zu verkürzen. Offiziell heißt es bei VW: „Das Zeit-Wertpapier ermöglicht eine Verkürzung der Lebensarbeitszeit durch vorzeitiges Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben“. Führungskräfte können Teile ihres Gehalts ansparen und sich ab Mitte 50 bezahlt freistellen lassen – bis zur Rente, inklusive Bonus und Dienstwagen.
Kostenfalle für VW
Diese Regelung sorgt zunehmend für Unmut im Unternehmen. Gegenüber Business Insider sagte ein VW-Manager: „Die Konzernspitze um Vorstandschef Oliver Blume und Finanzvorstand Arno Antlitz spricht gerne über die immensen Kosten, die durch zu schwach ausgelastete Werke und personell überbesetzte Teams entstehen. Kaum thematisiert werden dagegen zum Beispiel die großzügigen Regelungen zur bezahlten Freistellung vor der Rente – obwohl auch sie extrem teuer sind.“
Mehr News:
Während VW nach außen vor allem die hohen Personalkosten an den Produktionsstandorten kritisiert, stellt sich intern die Frage, ob die Zeitwert-Regelung für Führungskräfte noch zeitgemäß ist. Denn die Zahl derer, die diese Möglichkeit nutzen, steigt und belastet den Konzern zusätzlich. Andere Mitarbeiter müssen derweil um ihre Jobs zittern.