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Salzgitter: Mann zürnt wegen Dunkel-Radler – „Organspendeausweis mitnehmen“

Einem Mann aus Salzgitter platzt die Hutschnur, als er einen Radfahrer ohne Licht im Dunkeln sieht. Auch die Polizei gibt ihren Senf dazu ab.

© imago stock&people

Am 3. Juni ist Europäischer Tag des Fahrrads

Seit 1998 wird am 3. Juni in vielen europäischen Ländern der Tag des Fahrrads gefeiert.Er soll auf die zunehmende Belastung durch den Automobilverkehr hinweisen und das Fahrrad mehr in den Fokus des täglichen Gebrauchs rücken.

Langsam wird es Herbst – daher wird’s auch morgens später hell und abends früher dunkel. Umso wichtiger ist es, dass das Licht an deinem Fahrrad funktioniert.

Radfahrer ohne Licht leben gefährlich – und sorgen immer mal wieder für Unmut. Zuletzt auch in Salzgitter. Daher appelliert die Polizei Salzgitter auch einmal mehr an alle Radfahrer.

Salzgitter: Radfahrer ohne Licht unterwegs

Ein Facebook-Nutzer hat in einer Salzgitter-Gruppe letztens ordentlich Dampf abgelassen – wenn man schon ohne Licht und Reflektoren im Dunklen Fahrrad fahre, solle man „anstandshalber einen Organspende-Ausweis“ in der Tasche haben, so sein zynischer Kommentar.

Polizei Salzgitter appelliert

News38 hat mit Polizeisprecher Matthias Pintak über das Thema gesprochen. Er appellierte an alle Radfahrer, sich durch Beleuchtung, helle Kleidung und Reflektoren sichtbar zu machen: „Sicherheit durch Sichtbarkeit vermindert das Unfall- und Verletzungsrisiko im Straßenverkehr“, so Pintak.

Die Polizei habe in ihrem Alltag die Fahrradfahrer immer im Blick. Es gebe sogar einen Verantwortlichen, der zum Beispiel Kontrollen plant. Ab und zu seien auch Fahrradstreifen der Polizei unterwegs. Das einfache und wichtige Ziel: Die Gefahr durch Dunkel-Radler minimieren.


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Bei den Kontrollen reiche manchmal ein „verkehrserzieherisches Gespräch“ aus, so Pintak. Aber es würden auch Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet. Außerdem könne die Polizei es den Radlern verbieten, weiterzufahren, wenn sie kein Licht an haben.

Im gesamten Gebiet der Polizeiinspektion seien in den vergangenen sechs Jahren zwölf Unfälle mit insgesamt 14 Verletzten registriert worden, die im Zusammenhang mit Fahrrädern ohne Licht stehen. Allerdings betont Pintak, dass es – im wahrsten Sinne – ein hohes Dunkelfeld gebe, weil bei Unfällen systembedingt nicht immer mit aufgenommen werde, inwiefern das Licht am Fahrrad intakt war.

Salzgitters Polizeisprecher Matthias Pintak ruft Radfahrer dazu auf, nicht ohne Licht zu fahren. (Archivbild) Foto: Foto: Rudolf Karliczek

Was für den Polizeisprecher aus Salzgitter Fakt ist: Außerorts ist die Quote der Radfahrer mit Licht viel höher als in der Stadt. Offenbar fühlten sich die Radler wegen der Laternen hier sicherer. Was ja de facto Quatsch ist.