Wolfsburg.
Spontan mit einem schicken Cabriolet von Bentley, einem Porsche oder einem Bugatti durch Deutschland fahren, ohne dafür bezahlen zu müssen? Das soll jahrelang für ein ausgewähltes Publikum bei VW genossen haben. Möglich gemacht habe das ein exklusiver Fuhrpark, aus dem Journalisten, Chefredakteure, Prominente und Co. hätten schöpfen können.
Allerdings soll dabei nicht immer alles ganz korrekt abgelaufen sein, das berichtet nun „Business Insider“. Die Konsequenz: VW soll sich selbst beim Finanzamt angezeigt haben. Doch was genau ist schiefgelaufen?
VW: Luxus-Autos für Prominente und Co. – und das kostenlos
Gut 500 Luxuswagen sollen in dem exklusiven Fuhrpark gestanden haben – egal, ob von der Marke Audi, Porsche, Lamborghini oder Bugatti. Und aus dem Angebot aus all diesen Modellen sollen eben verschiedenste Personen geschöpft haben können. Journalisten hätten Autos testen können, Prominente und Co. hätten mit ihnen einfach mal durch Deutschland fahren können. Als Markenbotschafter sozusagen. Und das völlig kostenlos… bis etwa ins Jahr 2015.
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Chronologie der VW-Chefs (1948 – 2018):
- Herbert Diess (seit 2018)
- Matthias Müller (2015 – 2018)
- Martin Winterkorn (2007 – 2015)
- Bernd Pischetsrieder (2002 – 2006)
- Ferdinand Piëch (1993 – 2002)
- Carl Hahn (1982 – 1992)
- Toni Schmücker (1975 – 1981)
- Rudolf Leiding (1971 – 1975)
- Kurt Lotz (168 – 1971)
- Heinrich Nordhoff (1948 – 1968)
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In diesem Jahr gab es nämlich einen Wechsel an der VW-Spitze. Das neue Management soll von da an diese VIP-Praxis hinterfragt haben. Und das offenbar zurecht, wie „Business Insider“ berichtet. So soll es bei der Verteilung der Leihwagen zu Verstößen gekommen sein. Der Kernvorwurf: Volkswagen soll die Kosten für diese VIP-Angebote als Betriebsausgabe von der Steuer abgesetzt haben. Und das wiederum sei nicht zulässig gewesen.
+++VW spuckt neue Zahlen aus – dieser Trend ist besonders bitter+++
VW zieht Konsequenzen: Selbstanzeige beim Finanzamt
Das sei bei einer internen Prüfung aufgefallen. Der Konzern habe wiederum Konsequenzen gezogen und sich selbst beim Finanzamt angezeigt.
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Ein VW-Sprecher erklärte gegenüber „Business Insider“: „Die Aufwendung für den sogenannten Pressefahrzeug-Pool wurde von der Volkswagen AG für einen mehrjährigen Zeitraum den Steuerbehörden als ’nichtabzugsfähige Betriebsausgaben‘ nachträglich angezeigt“. Die Folge: Der Konzern zahle einen Betrag „in niedriger einstelliger Millionenhöhe“ nach. (abr)