Wolfsburg.
Seit drei Wochen gehen einige Wolfsburger montags auf die Straße, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Auch VW-Mitarbeiter sind dort unterwegs. Sie wollen gegen die Zugangsbeschränkungen bei Volkswagen demonstrieren. Denn dort gilt die 3G-Regel. Und das wird auch streng an den Werkstoren kontrolliert.
VW ist bei Weitem nicht das einzige Unternehmen, das auf 3G setzt. Und in Wolfsburg finden außerdem nicht die einzigen „Montagsspaziergänge“ gegen die Corona-Maßnahmen statt. Doch zunehmend werden diese Treffen mit Sorge betrachtet. Denn die Radikalisierung der Impfgegner und Corona-Leugner nehme zu. So gab es etwa Morddrohungen gegen Politiker und Fackelmärsche vor Häusern von Regierungsmitgliedern. Entwicklungen, die auch dem VW-Betriebsrat Sorge bereiten.
VW: Betriebsrat mit deutlichen Worten an Querdenker
Von Beginn an hat VW alles daran gesetzt, die Mitarbeiter bestmöglich in der Corona-Pandemie zu schützen. Hygieneregeln, Mobileoffice, Impfkampagnen, 3G am Arbeitsplatz – Volkswagen setzt um, was die Corona-Verordnungen vorgeben. Doch das scheint nicht jedem Mitarbeiter zu passen.
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Das VW-Werk in Wolfsburg:
- Fläche: 6.500.000 Quadratmeter
- Produktion: rund 1,2 Millionen Fahrzeuge (2020)
- Modelle: Volkswagen Golf, Golf Sportsvan, e-Golf, Golf GTE, Golf GTI, Golf R, Tiguan, Touran, SEAT Tarraco
- Komponenten: Fahrwerk
- Beschäftigte: rund 60.500 (Dezember 2020)
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+++3G bei VW: Impfgegner planen Protest – SO reagiert der Konzern!+++
Anlass genug für VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo, von ihrer persönlichen Erfahrung mit Corona zu erzählen und Klartext in Sachen Impfung zu sprechen. Sie selbst habe sich vor knapp einem Jahr mit Corona infiziert. „Ich hatte einen heftigen, aber zum Glück kurzen Verlauf“, wird sie in einem Statement der IG-Metall Niedersachsen Sachsen-Anhalt zitiert. Doch sie kenne auch Menschen, die es weitaus schlimmer getroffen habe oder die sogar verstorben sind.
„Ich sehe in niemandem, der sich nicht impfen lassen möchte, einen schlechteren Menschen. Aber ich persönlich kann die Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, nicht nachvollziehen“, erklärt Cavallo.
Sie sehe in den Impfungen und dem Einhalten der Corona-Regeln den schnellsten Weg, um wieder zur Normalität zurückzukehren. Ihre klare Meinung: Protestmärsche helfen da keinem. Im Gegenteil. Sie würden eher dazu beitragen, die Infektionsgefahren zu erhöhen.
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Cavallo mit deutlichen Worten: „Sollte sich abgrundtief schämen“
Besonders schwer tue sie sich mit Querdenker-Briefen, die gerade kursieren würden. Wer „allen Ernstes die Umsetzung staatlicher Corona-Auflagen an den VW-Werkstoren zum Schutze der Menschen in Bezug zum Nationalsozialismus setzt, sollte sich abgrundtief schämen“, macht sie deutlich. „Allein der Versuch eines solches Vergleichs und damit einer Relativierung der Nazi-Verbrechen ist aufs Schärfste zu verurteilen! Das gilt gerade für ein Unternehmen wie Volkswagen. Wer auf dieser Ebene argumentiert, zeigt kein Interesse an einem konstruktiven Austausch!“ (abr)