Wolfsburg.
Wie kommt VW durchs Jahr 2021? Das konnte selbst Nostradamus nicht voraussagen.
Klar ist: Nach dem schwierigen Jahr 2020 dürfte VW erneut vor einigen Herausforderungen stehen. Hier kommen vier Punkte, die für den Volkswagen Konzern zu echten Hürden werden könnten.
VW und die Corona-Krise – was kommt 2021?
Das größte Problem dürfte ganz sicher die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen bleiben. Ob Covid-19 den weltgrößten Autobauer erneut zur Zwangspause zwingt, so wie im Frühjahr 2020? Das hängt ganz vom Infektionsgeschehen ab. Immerhin baut VW in 31 Ländern Autos – in Europa, Amerika, Asien und Afrika.
Zumal das Virus ja nicht nur die VW-Fabriken selbst treffen kann, sondern auch die Zulieferer in aller Welt. Genau das war ja bereits im Dezember der Fall. Ein Computerchip-Hersteller lieferte nicht mehr genügend Halbleiter. Die Folge: VW musste seine Produktion bei mehreren Marken drosseln – das gelte auch fürs erste Quartal 2021! >> Volkswagen verlängert Kurzarbeit und Betriebsruhe!
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Zwar hieß es von VW, dass der Konzern Gegenmaßnahmen und Alternativen prüfe, um die Auswirkungen des Lieferengpasses – und damit die Zahl der betroffenen Fahrzeuge – zu begrenzen. Aber das Beispiel zeigt einmal mehr, wie abhängig der Konzern von seinen Zulieferern ist. Und machtlos, wenn es schlecht läuft…
VW ID.4 – es geht schon in ein paar Tagen los
Mit Spannung erwartet wird außerdem der für Anfang Januar angepeilte Verkaufsstart des neuen VW ID.4. VW-Kernmarken-Chef Ralf Brandstätter hatte angekündigt, dass der ID.4 von Beginn an mit vollem Funktionsumfang auf die Straße kommen soll. Er versprach für das kompakte Elektro-SUV zudem „ausreichende Reichweite und ein schnelles Laden“.
Beim Vorgänger ID.3 mussten die Kunden zunächst noch einige Software-Updates nachladen. Im Vorfeld hatte es teils größere Software-Probleme beim ID.3 gegeben, Volkswagen wollte den Verkaufsstart aber nicht verschieben. Der ID.3 sollte und soll ja auch nicht weniger als der „Golf des E-Zeitalters“ Massentauglichkeit erreichen.
Die Lade-Infrastruktur – ein echtes Dauerproblem
Bleiben wir beim Thema E-Mobilität. Eine Erkenntnis des abgelaufenen Jahres war, dass es weniger die Fahrzeuge an sich sind, die Probleme machen. Vielmehr ist die Lade-Infrastruktur noch lückenhaft. Das Problem hat VW ja auch nicht exklusiv. Insofern sind und bleiben auch die Ladesäulen ein Dauerthema.
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VW leistet aus eigener Sicht jedoch schon einen wichtigen Beitrag zum Aufbau der Lade-Infrastruktur. „Insgesamt brauchen wir in Deutschland und Europa aber deutlich mehr Ladepunkte, wenn sich das Elektroauto schnell etablieren soll. Im kommenden Jahr sind deshalb weitere Anstrengungen aller Beteiligten in Politik und Wirtschaft notwendig“, sagte Volkswagens Elektro-Chef Thomas Ulbrich.
An seinen Standorten will der VW-Konzern im Jahr 2021 insgesamt 750 neue Ladepunkte aufbauen, darunter erstmals auch Schnelllader mit bis zu 300 kW. In Summe sollen bis Ende des Jahres bis zu 2.000 Ladepunkte in Betrieb sein – das wäre ein Plus von mehr als 50 Prozent gegenüber heute.
VW braucht 2021 ruhigeres Fahrwasser
Last but not least hatte es im Jahr 2020 immer wieder zwischen der VW-Chefetage und dem Betriebsrat geknirscht. Auch an dieser Stelle braucht VW dringend ruhigeres Fahrwasser. Das hatte zuletzt auch Betriebsratschef Bernd Osterloh gefordert. >> Nach Zoff an der Konzernspitze pocht Osterloh auf Kursänderung – „Das ist sehr nötig“
„Was wir nicht brauchen, ist dieses ewige ‚Betriebsratsboss gegen Konzernchef’“, sagte Osterloh. Er wolle zurück zur Sacharbeit.
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So geht es sicher den meisten Mitarbeitern beim Weltkonzern Volkswagen, egal ob am Band oder im Vorstand. Wie ruhig und erfolgreich das Jahr 2021 wird, hängt aber einmal mehr von vielen Faktoren ab. Wenn sich die oben genannten für VW alle zum Guten entwickeln, könnte es ein ziemlich gutes Jahr werden… (ck)