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VW: Betriebsrats-Boss Osterloh spricht Klartext – „Geht mir echt auf den Keks“

VW: Betriebsrats-Boss Osterloh spricht Klartext – „Geht mir echt auf den Keks“

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VW Betriebrsrats-Boss Bernd Osterloh hat Klartext gesprochen. (Symbolbild) Foto: imago images / Susanne Hübner

VW-Betriebrsrats-Boss Bernd Osterloh nimmt kein Blatt vor den Mund! In einem Interview hat er jetzt mal wieder Klartext gesprochen.

Mitte März hat VW die Bombe platzen lassen: Der Konzern will sechs sogenannte „Gigafabriken“ in ganz Europa bauen. Also eigene Batteriezellwerke, um die E-Offensive noch weiter voranzutreiben.

Schon einige Tage vor der groß angekündigten Pressekonferenz machte VW die Fans in ganz Deutschland neugierig. Die Ankündigung kam dann mit einem Knall. Für Auto-Fans und Interessierte außerhalb des Konzerns war das eine große Neuigkeit. Für VW-Betriebsrats-Boss Bernd Osterloh hingegen war es schon fast ein alter Hut.

VW: Osterloh mit deutlicher Ansage zu neuer Strategie

Als der Konzern vor gut einem Monat das Projekt „Gigafabriken“ öffentlich machte, postete Bernd Osterloh etwa zeitgleich ein etwas älteres Foto bei Instagram. Darauf zu sehen: ein Artikel von „Auto, Motor, Sport“. Im Aufmacherbild ist Bernd Osterloh abgebildet. Die Überschrift: „VW muss Batteriefabriken bauen.“ Doch dabei handelt es sich keineswegs um einen zeitgleich erschienenen Artikel – sondern um einen Beitrag vom 26. April 2010!

Dazu schreibt Bernd Osterloh: „Vor elf (!) Jahren habe ich schon gefordert, dass Volkswagen eine Batterie(zell)fabrik bauen muss. Um nicht in große Abhängigkeit von Lieferanten zu geraten.“ Doch seine Forderungen scheinen vor elf Jahren nicht gehört worden zu sein. Das hat der Betriebsrats-Boss jetzt auch nochmal in einem Interview mit „Die Zeit“ betont.

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Osterloh: „So was geht mir echt auf den Keks“

Auf die Frage hin, wann er denn verstanden habe, dass der Verbrenner keine Zukunft habe, erklärt Osterloh, dass er schon vor Jahren über die Themen Energieeffizienz und Emissionsbilanzen nachgedacht habe. Anders, als es der langjährige Konzern-Stratege Michael Jost behauptet hätte. Der „hat mal gesagt, er habe den Betriebsrat von irgendwas überzeugen müssen beim Thema E-Mobilität“, sagt Osterloh.

Das sei jedoch nicht so gewesen. Dabei spielt er auf die gesamte Marke an, die bereits vor vielen Jahren Anstrengungen Richtung Energieeffizienz und Nachhaltigkeit unternommen habe.

Betriebrsrats-Boss: „Zehn Jahre wurde ich dafür verprügelt“

„So was geht mir echt auf den Keks“, betont Osterloh und zielt danach auf das Thema Batteriefabriken ab. „2010 forderte ich, dass Volkswagen eine Batteriefabrik bauen muss. Zehn Jahre wurde ich dafür verprügelt, und 2021 feiert sich der Konzernvorstand nun dafür, das umgesetzt zu haben. Wir nennen das Phase 5: Belobigung der Unbeteiligten“, sagt Osterloh gegenüber „Die Zeit“.

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Was es genau mit den „Gigafabriken“ auf sich hat, kannst du übrigens hier nachlesen >>>. (abr)