Immer wieder müssen die Mitarbeiter von VW dieser Tage in Kurzarbeit, die Chipkrise hat das Unternehmen noch immer fest im Griff.
Und mit Kurzarbeit wird bei VW so schnell auch nicht Schluss sein. Davor warnte die Betriebsratschefin Daniela Cavallo.
VW: Weitere Kurzarbeit? Düstere Prognose
Sie fand deutliche Worte: „Die kommenden Monate werden hart, vor uns liegt eine echte Durststrecke“, sagte Cavallo am Donnerstag in Wolfsburg.
Schließtage und wegfallende Schichten würden das Unternehmen noch eine Zeit lang begleiten, kündigte sie nach der Aufsichtsratssitzung des Konzerns zur Investitionsplanung der kommenden fünf Jahre an.
VW besorgt um „Mangelversorgung“ – Kurzarbeit die Folge?
Im Betriebsratsblatt „Mitbestimmen!“ wurde sie noch deutlicher: „Noch das ganze nächste Jahr wird Mangelversorgung herrschen. Und auch 2023 wird es nicht plötzlich besser werden“, zitiert die Zeitschrift Cavallo. „Wir haben das Schlimmste noch vor uns.“
Die mangelnde Versorgung mit elektronischen Bauteilen hatte die Produktion von Autobauern in diesem Jahr gelähmt, insbesondere bei Volkswagen waren die Auswirkungen gravierend.
Schlechte Auslastung bei VW in Wolfsburg
So ist das Stammwerk in Wolfsburg schlecht ausgelastet. Cavallo rechnet dort mit weniger als 400 000 gefertigten Autos – ihren Worten zufolge so wenige wie seit Ende der 50er Jahre nicht mehr. Im kommenden Jahr soll sich die Lage bei VW wieder leicht bessern, wie es am Vortag vom Unternehmen hieß.
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Dennoch stehen nach Betriebsratsangaben trotz der Beschäftigungssicherung bis 2029 umfassende Maßnahmen ins Haus. „Die bisherigen Fahrweisen haben keinen Bestand, und die Schichtmodelle sollen auch für die Stammbelegschaft neu sortiert werden“, hieß es von Cavallo in der Betriebsratszeitschrift.
Dazu gehe die Arbeitnehmervertretung nun in Gespräche. Die Belegschaft dürfe die Auswirkungen des Halbleitermangels nicht einseitig tragen, sagte Cavallo. (dpa)