Wolfsburg.
Es war eine reine Zitterpartie! Wochenlang wurde spekuliert, jetzt ist die Entscheidung gefallen. Der Aufsichtsrat von VW hat sich auf einen Standort für das neue Trinity-Werk festgelegt.
Die Entscheidung ist durchaus historisch, weil sie für die Zukunft von VW steht.
VW geht auf die grüne Wiese, dicht am Stammsitz
Jetzt ist klar: Volkswagen will das Trinity-Werk im Wolfsburger Stadtteil Warmenau bauen! Das VW Stammwerk in Wolfsburg wächst also ab 2023 an seiner Nordseite um eine neue Fabrik.
VW will in Warmenau für mehr als zwei Milliarden Euro eine der modernsten Autofabriken der Welt hochziehen. Damit wird Wolfsburg zum Mittelpunkt der Transformation des ganzen Volkswagen-Konzerns. Produktionsstart soll 2026 sein.
Die Eckdaten:
- Mehr als 2 Milliarden Euro Investition
- Standort Warmenau in direkter Nähe zu den bisherigen Grenzen des Stammwerks
- Baubeginn im Frühjahr 2023
- Produktionsstart 2026 mit „Trinity“
- Ziel: Zehn Stunden pro Fahrzeug
Der Trinity wird auf einer neuen Großserien-Plattform namens SSP entwickelt. Sie soll während ihrer Laufzeit die Grundlage von insgesamt über 40 Millionen Fahrzeugen aus dem VW-Konzern sein.
Teile des bisherigen Stammwerks am Mittellandkanal werden nach dem Trinity-Vorbild umgebaut. Das Hauptwerk wird parallel zum Bau für weitere E- und Verbrenner-Autos geöffnet und später grundlegend umgerüstet.
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„Damit stärken wir nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit des Stammwerks und geben der Belegschaft eine starke Langfristperspektive“, sagte Kernmarkenchef Ralf Brandstätter nach Beratungen des Kontrollgremiums am Freitag.
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Christian Vollmer, Produktionsvorstand der Marke Volkswagen, sagte, dass Trinity für eine ganz neue Art des Denkens, der Produktion und der Zusammenarbeit steht. „Denn Zukunftsfähigkeit braucht Mut. Wolfsburg wird so zum Maßstab für innovative Produktionskonzepte – für Volkswagen und die ganze Industrie.“
Trinity-Fabrik als Vorbild für alle VW-Werke
Die neue Gigafactory in Warmenau soll Vorbild für den Umbau des bisherigen Stammwerks mit sei nen vier Montagelinien – sowie nach und nach für alle weiteren fahrzeugbauenden VW-Werke werden.
Betriebsratschefin Daniela Cavallo freut sich sehr über die Entscheidung. Diese sei eine historische Weichenstellung für Wolfsburg. Die Wurzel von Volkswagen bleibe damit das Kraftzentrum des Konzerns und gewinne weiter an Bedeutung.
„Die Trinity-Fabrik wird zur Blaupause für den bisherigen Teil des Stammwerks und für VW insgesamt. Verabredet ist außerdem, dass wir rund um Trinity hier in Wolfsburg die Felder Batterie, Laden und Digitalisierung ausbauen. Das alles sichert Beschäftigung und gestaltet Transformation in Wolfsburg aus einem Guss“, so Cavallo.
VW: Cavallo will alle mit einbeziehen
Außerdem erwartet sie, dass VW alle Interessengruppen in den Bau der Fabrik einzubinden. Anwohner, Lokalpolitik und Naturschutz seien nur einige Beispiele. „VW wird bei Trinity eine Vorbildfunktion auch in puncto Dialogfähigkeit einnehmen. Ganz Deutschland schaut auf unser Großprojekt.“
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Auch Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufsichtsratsmitglied Stephan Weil (SPD) feiert die Entscheidung: „Der Reigen enorm erfolgreicher VW-Fahrzeuge vom Käfer über den Golf wird jetzt mit Trinity fortgesetzt – ein niedersächsischer Hattrick! Die gesamte Produktion in Niedersachsen soll schrittweise CO neutral werden. Umweltschutz wird auch im Automobilbau groß geschrieben.“
Zuletzt waren für das Trinity-Werk auch Scheppau im Kreis Helmstedt, Ehra und Calberlah im Landkreis Gifhorn sowie ein Neubau innerhalb der Werksgrenzen als mögliche Standorte genannt worden.
Gifhorner Landrat äußert sich zur VW-Entscheidung
Gifhorns Landrat Tobias Heilmann zeigte sich am Abend als fairer Verlierer: Diese Nachricht sei für Gifhorn für uns keineswegs eine schlechte. „Im Gegenteil: Ich habe immer gesagt, dass es oberste Priorität hat, dass Volkswagen auch weiter in unserer Region investiert. Die Standortentscheidung für Warmenau erfüllt dieses Kriterium – mein Glückwunsch geht daher an Dennis Weilmann und die Stadt Wolfsburg.“
VW will Tesla Konkurrenz machen
Mit der Trinity-Fabrik will Volkswagen unter anderem in Sachen Produktionstechnik zum US-Rivalen Tesla aufschließen. Tesla erhielt am Freitag die Genehmigung für sein eigenes neues Werk in Grünheide bei Berlin – nur rund 200 Kilometer Luftlinie von der Volkswagen-Zentrale entfernt und etwa zwei Jahre nach dem Baustart mit zunächst nur vorläufigen Zulassungen. (ck)
Verkaufsstart vom VW ID.Buzz auf wackeligen Beinen
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