Die VW-Mitarbeiter in den USA haben eine weitreichende Entscheidung getroffen, die für die Menschen in Deutschland fast selbstverständlich erscheint.
Aber: Nur wenige Arbeitnehmer in den USA lassen sich gewerkschaftlich vertreten.
VW-Mitarbeiter heben sich ab
Die Mitarbeiter im VW-Werk in Chattanooga lassen sich in Zukunft von der Gewerkschaft „United Auto Workers“ (UAW) vertreten. Damit sind die VW-Mitarbeiter in den USA tatsächlich eine große Ausnahme. Nur noch zehn Prozent der Arbeitnehmer in den USA sind gewerkschaftlich organisiert. Die Folgen dieser Entscheidung könnte den Mitarbeitern künftig sehr zugute kommen. Denn die Gewerkschaft hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie sich für ihre Mitglieder einsetzt und hat bereits höhere Löhne erkämpft.
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Die UAW holt derzeit scheinbar zu einem Rundumschlag in der Auto-Industrie aus. Laut „Wirtschaftswoche“ sollen nach den VW-Mitarbeitern künftig auch die Kollegen eines Mercedes-Werks arbeitsrechtlich vertreten werden.
VW-Mitarbeiter als Vorbild?
„Die Gewerkschaft hat gerade einen Lauf. Sie hat bei den amerikanischen Autoherstellern GM, Ford und Chrysler 25 Prozent Lohnsteigerungen durchgesetzt und wird deshalb von den Mitarbeitern der Branche positiv gesehen. Weil die Arbeitslosigkeit in USA so niedrig ist, wirkt die vor allem von den Republikanern und von manchen Unternehmen geschürte Angst, dass Lohnsteigerungen zum Abbau von Arbeitsplätzen führen, weniger“, sagte USA-Experte Nicolas Ziebarth der „Wirtschaftswoche“.
Er erwarte, dass die Gewerkschaft sich künftig stark für die Belange der Arbeitnehmer einsetzen und besonders Leistungen wie bezahlten Urlaub, Elternzeit oder Lohnfortzahlung bei Krankheit durchsetzen wird. Auch Lohnsteigerungen seien zu erwarten.
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Durch steigende Löhne und bessere Arbeitsbedingungen könne Unternehmen wie VW geholfen werden, qualifiziertere Mitarbeiter zu gewinnen. „Das könnte die Autoindustrie im Süden der USA insgesamt stärken“, so der Experte.