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VW-Krise wird zum „Hohn der Nation“ – ZDF-„heute-show“ spottet über Chef-Etage

Die VW-Krise schlägt hohe Wellen – und sorgte jetzt sogar für Stoff in der ZDF-„heute-show“. Dabei bekam besonders der Vorstand sein Fett weg.

VW-Krise
© Screenshot: ZDF heute-show

VW-Beben: Mitarbeiter müssen zittern – Konzern will zuschlagen

Was bisher undenkbar war, ist neue Realität bei VW. Die Konzernspitze denkt über Standort-Schließungen nach. Auch die Beschäftigungssicherung soll fallen. Eine Zeitenwende in Wolfsburg.

Die Krise bei VW schlägt hohe Wellen. Der Konzern hat sich für ein ziemlich heftiges Sparpaket entschieden, das besonders Mitarbeiter betrifft. Viele fühlen sich vom Vorstand im Stich gelassen, bleiben mit Fragezeichen zurück.

Bei der ZDF-Satiresendung die „heute-show“ war die VW-Krise am Freitag (13. September) ein großes Thema. Dabei hat besonders die Chef-Etage ihr Fett weg bekommen. Dabei versucht die Show auf spöttische Art und Weise Antworten zu liefern.

VW-Krise: Mitarbeitern fehlen Antworten

Während sich der Betriebsrat eindeutig positioniert, Werksschließungen und Massenentlassungen den Kampf ansagt, kommt vom VW-Vorstand „praktisch nichts Konkretes“, wie die IG Metall am Samstag (14. September) schreibt. Die Chef-Etage lässt die Mitarbeiter in einem Gefühlschaos zwischen Fassungslosigkeit, Verunsicherung und Angst zurück.

Marken- und Konzernvorstand lassen Fragen offen, Mitarbeiter würden rätseln, „wohin die obersten Unternehmenslenker wollen“, heißt es in der Mitteilung der Gewerkschaft weiter. „Der Vorstand hat das Vertrauen in ihn massiv beschädigt“, fand Betriebsratschefin Daniela Cavallo klare Worte in ihrer Rede auf der Betriebsversammlung. VW hat mittlerweile die Beschäftigungssicherung und Tarifverträge gekündigt.

Zu vage Aussagen von Boss Blume

Insbesondere von Boss Oliver Blume wünsche sich die Belegschaft eine klare Kante und konkretere Aussagen. Über Medien habe der Konzern-Chef mitgeteilt, dass Volkswagen kein „Kahlschlag“ drohe. “Wir stehen fest zum Standort Deutschland, denn Volkswagen hat ganze Generationen geprägt. Wir haben Mitarbeiter, deren Großväter schon bei Volkswagen gearbeitet haben. Ich will, dass auch ihre Enkel hier noch arbeiten können“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Doch die Aussage eröffnet weitere Fragen: ”Kahlschlag nicht. Also nur ein paar Brandrodungen? Nur einzelne Wälder lichten? Man weiß es nicht“, heißt es in der Mitteilung der IG Metall weiter.

VW-Krise Thema bei der „heute-show“

Das Problem der mangelnden Aufklärung ist offenbar auch an der Satiresendung die „heute-show“ nicht vorbeigegangen. In der Sendung vom Freitag (13. September) hat Moderator Oliver Welke die Krise und vor allem den Vorstand ordentlich verspottet.

Welke prangert an: „Oliver Blume und die Konzernleitung klagen jetzt über hohe Lohnkosten und teure Energie. Dabei wäre, sage ich mal, ein bisschen mehr Selbstkritik durchaus angebracht. Stichwort Software. Moderne Autos sind heute Computer auf Rädern. Und da hat VW schlicht versagt.“ Denn immer mehr Kunden klagen über Probleme mit ihrem E-Auto, wie auch ID.3-Fahrerin Simone Stolz. Ihr Wagen machte sich plötzlich selbstständig (wir berichteten).

Eine Sache findet „heute-show“-Moderator Oliver Welke besonders seltsam: „Seit Jahren verkündet VW sinngemäß ‚Wir alle müssen den Gürtel enger schnallen‘, aber noch im Juni haben sie 4,5 Milliarden Dividende an ihre Aktionäre ausgeschüttet. Davon geschätzte zwei Milliarden an die Familien Porsche und Piech. Ist das denn wirklich das richtige Signal in Krisenzeiten?“

Satireshow verspottet Chef-Etage

Weil die Antworten diesbezüglich ausbleiben, sucht das Satiremagazin selbst nach Erklärungen. In der nächsten Sequenz sieht man das VW Logo auf dunklem Untergrund. Darunter in weißen Lettern: „Der VW-Vorstand möchte etwas klarstellen.“ Danach sieht man einen Mann in Anzug, mit Krawatte und schwarzer Brille am Fenster seines Büros stehen. Er atmet tief aus und richtet das Wort an die Mitarbeiter:

„Hallo, liebe Belegschaft, uns vom Vorstand ist zu Ohren gekommen, dass unsere Idee, eventuell ein paar Werke zu schließen, bei euch gar nicht so gut ankommt. Und jetzt, wo wir das wissen, verstehen wir auch, warum ihr so wütend gepfiffen habt bei der letzten Betriebsversammlung. Botschaft angekommen!“

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Er fährt fort: „Sicher, vieles wirkt aus eurer schlichten Malocher-Sicht irgendwie … unsensibel. Zum Beispiel, dass wir vom Management quasi direkt nach dem Pfeifkonzert mit den VW-Privatjets zu einer dreitägigen Vorstandsklausur in dieses schwedische Resort geflogen sind.“

Der gespielte VW-Manager hat dafür natürlich eine Antwort in petto: „Aber das kann man erklären! Wir wollten uns einfach in schöner Umgebung überlegen, wo man sparen kann. Und: find mal eine schöne Umgebung in Wolfsburg!“


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Die Frage, die nicht nur Mitarbeiter umtreibt: Wieso Stellen abbauen bei so viel Gewinn? „Weil unsere Aktionäre sonst weniger Dividende hätten! Und viele dieser Aktionäre haben nicht wie ihr einen richtigen Job – die leben von der Dividende! Bitte mal mitdenken.“

Auch der Vorstand bringe Opfer – die Erklärung der „heute-show“: „VW-Top-Manager dürfen seit kurzem keinen Porsche mehr als Dienstwagen fahren. Stattdessen zwingt man uns, ernsthaft, Volkswagen zu fahren! Vor allen Leuten!“