Radikalkur bei VW?
Der VW-Konzern jedenfalls hatte zuletzt keine gute Nachrichten für seine rund 120.000 Beschäftigten in Deutschland. Erstmals drohen betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen. Experten nennen jetzt auch mal Zahlen.
VW: Jede zehnte Stelle weg?
VW könnte demnach noch im laufenden Jahr Entscheidungen über Werksschließungen durchsetzen – und damit den Weg für den Abbau von mehr als 15.000 Arbeitsplätzen ebnen, so zumindest sagten es jetzt Finanzexperten der Investmentbank „Jefferies“ zu „Bloomberg“, wie finanzmarktwelt.de berichtet. So könnte Volkwagen auch ohne Zustimmung des Aufsichtsrats Fabriken schließen, sagten die Analysten. Das wiederum könnte zu Rückstellungen von bis zu vier Milliarden Euro im vierten Quartal führen, hieß es unter Berufung auf Äußerungen von VW-Führungskräften.
VW und der Druck
In der Vergangenheit hatte der Aufsichtsrat die Umstrukturierungs-Bemühungen der VW-Chefetage blockiert. „Die Gewerkschaften sollten sich unter Druck gesetzt fühlen, neue Vereinbarungen zu treffen, während VW in der Lage sein wird, Entlassungen zu erzwingen“, so die Analysten in einer Notiz, in der sie VW-Kommentare während einer Roadshow in Nordamerika zitierten. „Es besteht das Risiko von Betriebsstörungen, aber die Gewerkschaften können nur wegen der Löhne streiken, nicht wegen Betriebsschließungen oder Entlassungen, wenn letztere nicht vertraglich abgesichert sind.“ Ein VW-Sprecher lehnte eine Stellungnahme bisher ab.
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Fakt ist und bleibt: Volkswagen hat mit hohen Kosten und härterer Konkurrenz zu kämpfen. Auf dem E-Markt läuft es nicht so wie erhofft. Bisher war immer gemunkelt worden, dass VW womöglich zwei deutsche Werke schließen will. Maximal drei. Die Jeffries-Analysten sehen sogar fünf Fabriken in Gefahr! Laut finanzmarktwelt.de teilten VW-Manager den Analysten mit, dass sie keinen Plan B haben, falls die Gespräche mit den Gewerkschaften zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit scheitern sollten. Der Tarifpoker startet am 25. September. Es dürfte ein heißer Herbst werden…