Bei Volkswagen bahnt sich weiterhin ein großer Sturm an, der nicht nur die Belegschaft, sondern auch ganze VW-Standorte betrifft. Die Atmosphäre ist geladen, und die ersten Fronten sind bereits gezogen.
Was steckt hinter den wachsenden Spannungen und warum droht nun eine Eskalation? Die Antworten sind komplex – und die Auswirkungen könnten weitreichend sein.
VW: Zwischen Schließungen und Kündigungen
Der Streit zwischen der IG Metall und Volkswagen verschärft sich zunehmend, nachdem der Autokonzern angekündigt hat, zentrale Vereinbarungen für seine sächsischen Standorte Zwickau, Chemnitz und Dresden aufzukündigen. Die IG Metall zeigt sich alarmiert: Drohende Entlassungen und Werkschließungen werfen einen Schatten auf die Zukunft von Tausenden Beschäftigten, die bisher auf den Schutz durch tarifliche Vereinbarungen vertrauen konnten. Laut Angaben der IG Metall habe die Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH die Beschäftigungssicherung für die drei Standorte beendet. „Hier werden das gemeinsame Tarifwerk und die Sozialpartnerschaft mit Füßen getreten“, kritisiert der Bezirksleiter Dirk Schulze.
Besonders schwerwiegend: Auch die bisherige Übernahmegarantie für Auszubildende steht auf der Kippe. Schulze kündigte entschlossenen Widerstand an und machte klar, dass die Gewerkschaft den angekündigten Maßnahmen nicht tatenlos zusehen wird. „Hände weg von unseren Arbeitsplätzen! Alle VW-Werke müssen bleiben,“ so Schulze. Er fordert, dass das Management Verantwortung für hausgemachte Fehler und Versäumnisse übernimmt, anstatt die Last auf die Beschäftigten abzuwälzen. Die Botschaft der Gewerkschaft ist eindeutig: Die Belegschaften stehen vereint hinter der Forderung nach einem zukunftsfähigen Konzept – sowohl in Sachsen als auch in den anderen Regionen Deutschlands.
Zukunft vieler Mitarbeiter ungewiss
Der Auslöser für den aktuellen Konflikt ist die formale Kündigung der seit 1994 bestehenden Jobgarantie durch die Volkswagen AG vor wenigen Wochen. Diese Vereinbarung schützte die Beschäftigten bisher vor betriebsbedingten Kündigungen und sorgte für die Sicherung der Arbeitsplätze. Der Vertrag läuft zum Ende dieses Jahres aus, was bedeutet, dass ab Juli 2025 betriebsbedingte Kündigungen möglich wären. Doch die Kündigung betrifft nicht nur die Arbeitsplatzsicherung.
Mehr News:
Auch die Übernahmegarantie für Auszubildende sowie die Regelungen für Leiharbeit wurden aufgekündigt – ein bedrohliches Signal für die Zukunft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Besonders betroffen sind die drei sächsischen Werke, die außerhalb der AG organisiert sind und nun im Fokus des Konflikts stehen.