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VW: Ex-Boss Diess erteilt Deutschland Abfuhr – „Kann man hier nicht herstellen“

Herbert Diess hat eine klare Meinung. Der Ex-VW-Chef glaubt nicht mehr an den Standort Deutschland, wenn es um einen bestimmten Autotypen geht.

Ex-VW-Chef Diess: Kleinwagen kann man in Deutschland nicht mehr profitabel herstellen
© picture alliance/dpa

VW - das sind die Standorte in Deutschland

VW ist einer der größten Autobauer der Welt. Wir stellen die Standorte in Deutschland vor.

Klare Kante von Ex-VW-Chef Herbert Diess!

Der ehemalige VW-Boss malt ein relativ düsteres Bild für einen bestimmten Autotypen. Und liefert den Grund gleich mit.

VW: Ex-Chef spricht Klartext

Kurz gesagt: Deutschland steht für Premium, Kleinwagen lassen sich hierzulande nicht mehr profitabel herstellen. Dieses Fazit zumindest zog der frühere VW-Konzernchef Herbert Diess am Mittwoch (25. September) auf dem „Auto Motor und Sport“-Kongress in der Allianz Arena in München. Auf die Frage, warum sich die deutschen Hersteller so schwer tun, einen günstigen elektrischen Kleinwagen herzustellen, sagte Diess: „Deutschland steht für Premium. Einen Kleinwagen kann man in Deutschland nicht profitabel herstellen.“

Fiesta bei Ford? Von wegen!

Der Ex-VW-Boss nannte als Beispiel den Kleinwagen-Spezialisten Ford, der sogar die Produktion des Erfolgmodells Fiesta im Sommer 2023 in Deutschland eingestellt hat. „Ford hat den Fiesta aufgegeben, obwohl der im effektivsten Werk der Welt hergestellt wurde.“ Im Juli rollte 2023 der letzte Fiesta in Köln vom Band. Deutschland müsse sich mit Blick auf die Kosten klar auf Premium-Modelle konzentrieren.

Um den schwächelnden Absatz von Elektroautos anzukurbeln, warb Diess dafür, endlich die Akkus der zahlreichen Elektroautos zum Speichern überschüssigen Solar- und Windstroms zu nutzen. Dazu brauche es auch eine Neuregelung der Netzentgelte, um bidirektionales Laden sinnvoll zu machen.

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Aktuell müsste bei der Nutzung eines Auto-Akkus als Energiespeicher zweimal Netz-Entgelt von im Schnitt sieben Cent pro Kilowattstunde gezahlten werden: Einmal beim Laden von Strom aus dem Netz, ein zweites Mal beim Einspeisen des gespeicherten Stroms zurück ins Netz. Das sind allein Netzkosten von 14 Cent pro Kilowattstunde.


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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck habe in einem Gespräch zugesagt, sich dafür einzusetzen, das mobile Speicher nur einmal Netz-Entgeld zahlen, sagte Diess. Diese Regelung besteht derzeit bereits für stationäre Energiespeicher.