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VW-Mitarbeiter zeigen Boss Blume die Rote Karte! „Die Lage ist schwierig“

Der Nachwuchs von VW ist sauer. Das haben sie ihrem Chef auch deutlich gezeigt. Wie und warum genau, liest du hier.

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VW - das sind die Standorte in Deutschland

VW ist einer der größten Autobauer der Welt. Wir stellen die Standorte in Deutschland vor.

Eine Nachricht hat in den vergangenen Wochen die Gespräche der VW-Mitarbeiter dominiert: Die Azubis und Studenten müssen ans Band. Nun kursiert die nächste Schock-Nachricht.

Es geht um die Übernahme von Studenten und Azubis. Was dran ist an der Sache, hat VW-Chef Oliver Blume auf einer Veranstaltung erklärt.

VW-Chef im Kreuzfeuer!

Der Saal war gut gefüllt bei der Versammlung der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) am Dienstag (2. Juli) im Wolfsburger Congress Park. Und das nicht ohne Grund. Denn auf der Agenda standen heikle Themen, die wirklich jeden in diesem Raum betroffen haben dürften. Es ging um den Umgang mit den Nachwuchskräften, um Wertschätzung und Zukunftsperspektiven.

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Burcu Sicilia, Vorsitzende des Bildungsausschusses im Gesamtbetriebsrat, kritisierte direkt zu Beginn der Veranstaltung, wie VW die Nachwuchskräfte über das Geplante informiert hat: „Der Umgang mit unseren Dual Studierenden seitens des Unternehmens ist weder wertschätzend, noch motivierend. Zudem wurde die Kommunikation nicht mit uns abgestimmt. Auch der Umgang mit Absolventen der Fakultät 73 ist nicht fair. Diejenigen, die vor Beginn ihrer Qualifizierung nicht bei Volkswagen beschäftigt waren, werden nach ihrem Abschluss nicht übernommen.“

VW: Rote Karte für VW-Chefs

Was die Teilnehmer der Versammlung von der ganzen Sache so halten, zeigten sie mit einem ziemlich deutlichen Zeichen in Sachen VW-Führungsriege, heißt es in einem IG Metall-Bericht. Das Publikum zeigte den beiden anwesenden VW-Vorständen Gunnar Kilian und Oliver Blume buchstäblich die „Rote Karte“, indem jeder eine rote Karte, wie die eines Fußball-Schiedsrichters, in die Höhe hielt.

Oliver Blume bezog schließlich Stellung zur Diskussion um Ausbildung und Studium bei VW: „Die Ausbildung und das Duale Studium sind und bleiben bei Volkswagen wichtige Bausteine für die Rekrutierung und Qualifikation von neuen Mitarbeitenden. Das Unternehmen befindet sich aktuell mitten in einer anspruchsvollen Phase der Transformation, die von uns allen Veränderungen verlangt. Eine bedarfsgerechte Anpassung der Ausbildung und dualen Studienangebote gehört dazu. Ebenso klare Informationen, die diese Veränderungen erklären, einordnen und verständlich machen. Daher schätze ich den heutigen direkten Dialog sehr und bitte alle Auszubildenden und Dualen Studierenden trotz der Herausforderungen uns weiterhin auf unserem Weg der Transformation zu unterstützen.“


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Gianna Leo, Vorsitzende der JAV erklärte dazu laut IG Metall: „Die Lage der Ausbildung ist schwierig. Es fehlen Entwicklungsmöglichkeiten und der Umgang des Unternehmens mit seinem Nachwuchs ist nicht wertschätzend. Umso wichtiger ist es, dass wir während der bevorstehenden Tarifrunde laut sind, um auf die Themen der Jugend aufmerksam zu machen. Ich hoffe deshalb auch auf eine hohe Beteiligung bei den JAV-Wahlen Ende des Jahres. Eine starke Vertretung ist besonders in der aktuellen Phase wichtig.“