30 Grad im Schatten und drückende Hitze – plötzlich schüttet es wie aus Eimern und Sturzbäche schwämmen Straßen und Keller. Das Wetter wird nicht nur in Niedersachsen immer extremer. Besonders im Sommer müssen wir da auf einiges gefasst sein.
Jetzt appelliert der Automobil-Club Verkehr (ACV) an alle Autofahrer und gibt wichtige Tipps, die du dir unbedingt zu Herzen nehmen solltest. Welche das sind, liest du hier bei uns.
Wetter in Niedersachsen: Herausforderung für Autofahrer
Gewitter, Hagel, Hitze, Sturm… das Wetter-Portfolio ist besonders im Sommer sehr bunt. Da mussten wir uns auch in Niedersachsen schon auf die ein oder andere Situation einstellen. Besonders für Autofahrer kann das Wetter derweil zu brenzligen Momenten führen. Wie der ACV in einer Mitteilung schreibt, seien allein im Jahr 2022 im Kfz-Bereich Schäden in Höhe von rund 900 Millionen Euro entstanden – und das nur durch Naturgewalten. Rund 890 Millionen Euro waren dabei Sturm- und Hagelschäden.
+++ Wetter in Niedersachsen: Experten in Sorge! Es herrscht Alarmstufe Rot +++
Aber keine Sorge, der ACV kommt gleich mit mehreren Tipps um die Ecke, wie du möglichst glimpflich aus jeder Wetter-Lage in Niedersachsen herauskommst.
Gewitter & Starkregen
Sommergewitter können es ganz schön in sich haben – zumal sie recht plötzlich auftreten. Mit dem Starkregen kommt auch die Aquaplaning-Gefahr sowie die Gefahr vor umstürzenden Bäumen. Deshalb ist es wichtig, dass du in solchen Situationen unbedingt die Scheinwerfer einschaltest und auch genügend Abstand zum Vordermann hältst. Solltest du ins Rutschen kommen, ist es wichtig, starke Lenkbewegungen und abruptes Bremsen zu vermeiden sowie nicht zu stark zu Beschleunigen. Übrigens: Bei Sichtweiten unter 100 Metern gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, ab 50 Metern sogar nur 50 km/h. Dann dürfen auch Nebelschlussleuchten eingeschaltet werden. Die Leitposten am Straßenrand geben dir beim Abstand halten eine Orientierung, denn sie sind immer 50 Meter voneinander entfernt.
Besonders bei Starkregen können Unterführungen schnell geflutet werden. Deshalb ist es ratsam, diese zu meiden und dafür auch einen Umweg in Kauf zu nehmen.
Wenn du dein Auto während eines Gewitters abstellen willst, solltest du Anhöhen und Bäume meiden. Zur größten Not kannst du das Gewitter auch in deinem Fahrzeug abwarten. Denn die Karosserie wirkt als „Faradayscher Käfig“, das bedeutet, dass die elektrische Ladung um dich herumgeleitet wird. Im Fall eines Blitzeinschlags solltest du jedoch die Metallteile im Innenraum nicht berühren.
Fernab gibt es für Camper (natürlich nicht nur in Niedersachsen) noch ein paar andere wichtige Hinweise vom ACV: Selbstredend, dass alle Wohnmobil- oder Wohnwagen-Besitzer Türen, Fenster und Luken im Falle eines Gewitters schließen sollten. Doch auch das 230-Volt-Kabel sollte abgezogen und mindestens einen Meter vom Fahrzeug abgelegt werden, um Überspannungsschäden zu vermeiden.
Hagel
Auch Hagelschauer treten zuweilen sehr plötzlich auf, was natürlich ein hohes Unfallrisiko mitbringt. Immerhin kann so die Fahrbahn binnen weniger Minuten sehr rutschig werden. Der ACV rät deshalb, sofort die Geschwindigkeit zu reduzieren und auch hier den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu vergrößern. Wenn die Hagelkörner größer werden, ist es zudem ratsam, sich einen Unterstand zu suchen, da sonst Blechschäden am Wagen entstehen können. Allerdings solltest du dabei nicht zum Hindernis für andere Verkehrsteilnehmer werden. Tunnel oder Brücken sind daher eher ungeeignet – steuere am besten Parkhäuser oder Tankstellen an. Davon gibt es ja nicht nur bei uns in Niedersachsen reichlich.
Hitze
Und auch Hitze beziehungsweise hohe Temperaturen können für Autofahrer tückisch werden. Denn die große Wärme wirkt sich nicht nur auf Menschen, sondern auch auf die Technik der Fahrzeuge aus, wie der ACV weiß. Die Hitze kann beim Menschen zu Konzentrationsverlust und Erschöpfung sorgen – unterschätze Probleme, die die Unfallgefahr drastisch erhöhen. Deshalb solltest du im Sommer bei längeren Autofahrten unbedingt regelmäßig Pausen einlegen und ausreichend trinken.
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Bevor du in den Wagen steigst, ist es jedoch ratsam, die heiße Luft durch Türen und Fenster entweichen zu lassen – zumindest solange, bis du die Klimaanlage eingeschaltet hast. Ab dann ergibt das mit den offenen Fenstern natürlich keinen Sinn mehr. Bei so heißen Temperaturen ist es natürlich verlockend, die Grad-Zahl der Klimaanlage besonders tief zu drehen. Das solltest du allerdings vermeiden. Stell die Grad-Zahl der Klima am besten um die sechs Grad kälter als die Außentemperatur ein. Ansonsten holst du dir schnell eine Erkältung weg. Außerdem ist es sinnvoll ein paar Minuten vor deiner Ankunft die Klimaanlage bereits auszuschalten und eventuell die Fenster einen kleinen Spalt zu öffnen. Sonst könnte die Hitze beim Aussteigen dich ganz schön umhauen. Der ACV empfiehlt zudem die Klimaanlage regelmäßig zu warten.
Doch auch dem Fahrzeug macht große Hitze zu schaffen. Denn bei hohen Temperaturen besteht die Gefahr von Motorschäden durch Überhitzung. Um dem vorzubeugen, sollte der Kühlflüssigkeitsstand regelmäßig geprüft werden. Wichtig für Elektroautos: Hohe Temperaturen können die Batterieleistung beeinträchtigen. Ab 35 Grad Celsius sinkt die Speicherkapazität, was die Reichweite verringert. Daher sollten E-Autos bei starker Hitze im Schatten oder in Garagen geparkt und häufiges schnelles Laden vermieden werden. Bei hohen Außentemperaturen ist eine niedrigere Ladeleistung schonender für den Akku.
Wenn du die Ratschläge des ACV beherzigst, solltest du auch bei extremen Wetterlagen gut an deinem Ziel ankommen.