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Braunschweiger Unternehmen in der Krise? Zahlreiche Mitarbeiter verlieren ihre Jobs

Um ein Braunschweiger Unternehmen steht es denkbar schlecht. Für zahlreiche Mitarbeiter flattert die Kündigung ins Haus.

Kündigungen in Braunschweig
© IMAGO/Zoonar

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

Ein Traditionsunternehmen hat in Braunschweig eine lange und stolze Geschichte, doch seit einiger Zeit ziehen dunkle Wolken über den Unternehmen auf. Bereits Anfang des Jahres wurden erste Anzeichen sichtbar, dass sich das Unternehmen in einer schwierigen Phase befindet.

Kann sich die Firma noch retten oder geht ein Stück Braunschweiger Tradition zu Ende? Und wie geht es mit den Mitarbeitenden weiter?

Braunschweig: Unternehmen auf Veränderungskurs

Bei Schimmel, einem traditionsreichen Klavierbauer in Braunschweig, sieht es aktuell alles andere als rosig aus. Bereits im Frühjahr des Jahres muss das Unternehmen 30 Stellen abbauen – jetzt folgen 26 weitere. Das wurde nun auf einer Betriebsversammlung bekannt gegeben. Den betroffenen Mitarbeitern wird eine Abfindung sowie die Möglichkeit, in eine Transfergesellschaft zu wechseln angeboten. Das berichtet die „Braunschweiger Zeitung„. Trotz dieser Maßnahmen bleiben noch rund 50 Beschäftigte bei Schimmel – die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr.

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Die Entwicklungen bei Schimmel stehen in einem größeren Zusammenhang von Umbrüchen in der Braunschweiger Klavierbauindustrie. Während der Insolvenzverwalter des ebenfalls betroffenen Unternehmens Grotrian-Steinweg weiterhin zuversichtlich sei, eine tragfähige Sanierungslösung zu finden, stehen die Zeichen bei Schimmel auf Veränderung.

Zukunft in Braunschweig ungewiss

Das Unternehmen, das bereits seit 2016 zu 90 Prozent im Besitz der chinesischen Pearl River Piano Group ist, befinde sich in einem tiefgreifenden Wandel. Ein markanter Unterschied zwischen den beiden Traditionsfirmen ist der Umgang mit den Mitarbeitenden, wie Rechtsanwalt Rösler, der die Interessen der Belegschaft beider Unternehmen seit vielen Jahren vertritt, betont. Während er den offenen Kommunikationsstil bei Schimmel hervorhebt, sei die Lage bei Grotrian-Steinweg deutlich schwieriger. Bei Schimmel sei die Geschäftsführung zumindest vor Ort präsent, auch wenn dies durch sprachliche Barrieren erschwert wird. Geschäftsführer Wenbing Lan spricht ausschließlich chinesisch, was die Kommunikation mit den Mitarbeitenden nicht immer einfach gestalte. Dennoch sei es aus der Perspektive von Rösler ein positives Signal, dass zumindest physische Präsenz gezeigt wird – eine Geste, die in diesen Zeiten des Wandels und der Unsicherheit nicht unterschätzt werden sollte.


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Schimmel ist momentan ein Beispiel für den schwierigen Balanceakt zwischen Tradition und Globalisierung, den viele Unternehmen durchlaufen. Die Zukunft der Braunschweiger Klavierbauer bleibt ungewiss. Doch eines steht fest: Die Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen, die von den Verantwortlichen, den Mitarbeitenden und nicht zuletzt den Kunden Geduld und Durchhaltevermögen erfordern.

Wenn du erfahren möchtest, welches andere Unternehmen der Löwenstadt in die finanzielle Schieflage geraten ist, schau bei der „Braunschweiger Zeitung“ vorbei.